ESC-Vorentscheid Levina löst das Ticket nach Kiew

Köln · Die 25-jährige Isabella "Levina" Lueen konnte beim ESC-Vorentscheid überzeugen. Auch den Song für Kiew durften die Zuschauer an diesem Abend bestimmen. Nach einem komplexen Abstimmungsverfahren steht fest, dass die Sängerin mit ihrem Song "Perfect Life" in der Ukraine für Deutschland antreten wird. Die Liedauswahl war die zweite Überraschung des Abends. Zuvor schickte Levina Axel überraschend schon nach der dritten Runde nach Hause.

ESC-Vorentscheid 2017 - Bilder des Abends mit Gewinnerin Isabella "Levina" Lueen
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Das war der ESC-Vorentscheid 2017

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Foto: dpa, hka cul

"Die Frau, die uns ab der ersten Sekunde begeistert hat", sagte Moderatorin Barbara Schöneberger, die vorher noch mit einem eindringlichen Appell den deutschen Vorentscheid zum Eurovision Song Contest 2017 eröffnet hat. Denn: Der anstehende ESC steht ganz im Zeichen der Gewissheit: Schlechter kann es nicht werden.

Bei den vergangenen zwei Eurovision Song Contests hatte Deutschland Pleiten erlebt. Jamie-Lee Kriewitz landete im vergangenen Jahr auf dem letzten Platz. Kandidatin Ann-Sophie erzielte 2015 keinen einzigen Punkt. Schöneberger setzte bei der Eröffnung des Vorentscheids am Donnerstag selbst zu einem kurzen Medley an. Es handele sich um einen "Abend der Hoffnung". Das Motto sei klar: "Let's make the deutsche Vorentscheid great again".

In diesem Jahr machen sich fünf Nachwuchs-Musiker Hoffnung auf das deutsche Ticket zum ESC-Finale in Kiew am 13. Mai. In der Jury sitzen neben ESC-Siegerin Lena Meyer-Landrut, Schlagersänger Florian Silbereisen und Sänger Tim Bendzko. Letzterer auch deshalb, um - wie er sagt - im Sinne seines Erfolgshits, den Ruf der Deutschen als Musiker zu retten.

In der ersten Runde stehen Coversongs an. Juryliebling ist Schülerin Helene Nissen (20), die Johnny Cash performte, Liebling des Publikums Isabella "Levina" Lueen (25), der auch Schlagerstar Florian Silbereisen Talent "auf internationalem Niveau" zusprach.

ESC 2017: Das ist die deutsche Kandidatin Isabella "Levina" Lueen
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Das ist Isabella "Levina" Lueen

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Foto: NDR/Sony Music/Walter Glöckle

Yosefin Buohler und Felicia Lu Kürbiß konnten in der ersten Runde noch nicht punkten — etwas nervös lagen sie beim Singen auch mal daneben. Überraschend dann das Voting aus Europa: Die internationalen Stimmen sahen Axel Maximilian Feige nach Runde eins vorne. Zum Schluss der Runde wird klar: Axel, Levina und Helene sind eine Runde weiter.

Rauschenden Beifall gibt es für Levina, die nach Runde zwei zumindest dem Publikum im Studio und der Jury nach Topfavoritin ist. "Was will man da noch drauf legen", sagt Florian Silbereisen. Mit ihr mache Deutschland auf jeden Fall nichts falsch.

Und das, den internationalen Votings nach, sieht auch Osteuropa so: Auch hier liegt Levina mit ihrer Interpretation von "Wildfire" vorne. Der Trend aus den Nachbarländern sei beim europäischen Gesangswettbewerb ja nicht unerheblich, gibt Moderatorin Barbara Schöneberger zu bedenken.

Auch wenn Jury-Mitglied Lena die positive Art der jungen Helene lobte: Deutschland setzte auf Souveränität. In der letzten Runde stehen sich schließlich die beiden erfahrensten Sänger im Wettbewerb gegenüber. Levina und Axel sind jedoch weit von einem "Lena-Effekt" entfernt. Die Performance ist statisch, solide, souverän. Nicht laut, schrill und aufgeregt.

Am Ende steht fest: Levina fährt mit dem Song "Perfect Life” zum Eurovision Song Contest in die Ukraine. Ob ihr dieser Song Glück beschert und Deutschland den Weg aus dem tiefen Loch erfolgloser Vorentscheide gefunden hat, wird sich am 13. Mai in Kiew zeigen.

Mit Material der dpa.

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