Deutschland mit elf Punkten Letzter Ukraine gewinnt den ESC 2016
Düsseldorf · Jamala aus der Ukraine ist die Siegerin des 61. Eurovision Song Contest in Stockholm. Mit 534 Punkten setzte sie sich gegen Australien und Russland durch. Jamie-Lee aus Deutschland landete auf dem letzten Platz. Der Abend im Liveblog.
Zum ersten Mal wurden beim Eurovision Song Contest (ESC) die Punkte von nationalen Jurys und Publikum getrennt bekannt gegeben. Nach Jurystimmen lag kurz vor Ende der Show in Stockholm Australien noch mit 320 Punkten vorne.
Nach Bekanntgabe der Publikumsstimmen drehte sich das Bild jedoch noch einmal komplett und die ukrainische Sängerin Jamala (32) mit ihrem Lied "1944" rückte auf den ersten Platz und verdrängte Australien (511 Punkte insgesamt) auf Platz zwei. Russland konnte zwar ebenfalls weit nach vorne rücken, belegte mit insgesamt 491 Punkten jedoch nur Platz drei. Der Siegersong handelt von der Vertreibung der Minderheit, zu der die Sängerin gehört, durch Sowjetdiktator Josef Stalin.
Wie schon im vergangenen Jahr landete Deutschland auf dem letzten Platz. Jamie-Lee Kriewitz mit ihrem Song "Ghost" konnte insgesamt nur elf Punkte von Jury und Publikum einsammeln. "Ich bin natürlich ein bisschen traurig", sagte die 18-Jährige nach dem ESC-Finale in Stockholm in der Nacht zum Sonntag in der ARD. Sie gebe sich aber persönlich nicht die Schuld für das enttäuschende Abschneiden. "Ich war sehr zufrieden mit meinem Auftritt", sagte Kriewitz.
Jamala (32) hat ihren Triumph beim Eurovision Song Contest als "fantastisch" und "verrückt" erlebt. "Ich wusste, dass es die Menschen berühren kann, wenn man über etwas Wahres singt", sagte die Sängerin bei einer Pressekonferenz in der Nacht zum Sonntag in Stockholm. "Ich habe immer das Gefühl gehabt, dass man einfach nur an das glauben muss, was man tut."
Mit Material von dpa und afp.
Für die einen ist der Eurovision Song Contest das fröhlichste Fernseh-Event des Jahres, für die anderen bloß eine musikalisch schlecht untermalte Fachmesse für Windmaschinen. Henning Bulka gehört zu den größten ESC-Fans der Redaktion, Sebastian Dalkowski würde am liebsten all die armen E-Gitarren erlösen, die während der Show gespielt werden, ohne angeschlossen zu sein. Die Freude, gemeinsam mit dem Kollegen über den Eurovision Song Contest 2016 zu bloggen, könnte also kaum größer sein.