Stimmen gekauft? ESC: Abstimmung wird zur Staatsaffäre

Moskau/Baku · Russland und Aserbaidschan suchen nach "verschwundenen" Stimmen.

 Dina Garipowa erhielt keine Punkte aus Aserbaidschan.

Dina Garipowa erhielt keine Punkte aus Aserbaidschan.

Foto: dpa, car sab

Nach dem Eurovision Song Contest (ESC) fordert Aserbaidschans Präsident Ilcham Aliew eine Neuauszählung der Stimmen seines Landes. Bei der Abstimmung am Samstag sollen die Stimmen aus der früheren Sowjetrepublik für die russische Teilnehmerin Dina Garipowa unterschlagen worden sein.

Zunächst versicherte Aserbaidschans Botschafter in Moskau, Russland habe zehn Punkte aus Baku erhalten sollen. Die Abstimmung wird zur Staatsaffäre.

Nach einem Treffen der Außenminister beider Länder sprach der russische Außenminister Sergej Lawrow von einer "empörenden Aktion". Das aserbaidschanische Staatsfernsehen vermutet eine Manipulation "interessierter Kreise".

Beim Finale des Song Contests hatte Aserbaidschan zwölf Punkte aus Moskau erhalten, aber laut offiziellem Ergebnis mit keinem Punkt für Russland gestimmt.

Während der Kaukasus-Staat, der beim ESC 2011 in Düsseldorf gewann, sich bemüht, die Wogen zu glätten, werfen litauische Journalisten Präsident Aliew vor, Stimmen für sein Land gekauft zu haben. So sollen in Litauen "Helfer" rekrutiert und mit Handys versorgt worden sein, um für Aserbaidschan abzustimmen. Den "Helfern" seien 20 Euro für die Hilfe versprochen worden.

Aserbaidschan belegte in Malmö den zweiten Platz. Aliews Regime ist nicht zum ersten Mal dem Verdacht ausgesetzt, Stimmen gekauft zu haben. 2012, als der ESC in Baku stattfand, wurde das Land verdächtigt, möglicherweise über PR-Agenturen die Abstimmung in Malta und Zypern zu seinen Gunsten manipuliert zu haben.

(RP/pst/csi)
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