Eurovision Song Contest Unsere Tipps zum ESC 2015 in Wien
Beim Eurovision Song Contest treten die Sänger verschiedener Länder gegeneinander an. Das ist unsere Prognose zu den Kandidaten.
Slowenien: Maraaya – Here For You (Startplatz 1)
Das slowenische Paar erkennt man an den Kopfhörern und an schmissigem Uptempo-Soul. Im Vorfeld einer der Favoriten, Ljubljana liebäugelt schon mit dem 61. ESC. Wer hoch fliegt, kann auch tief fallen – und das trotz Luftgeige. Prognose: Platz 16-20.
Frankreich: Lisa Angell – N’oubliez pas (Startplatz 2)
Altmodische, aber schöne sich hochschaukelnde Ballade mit komplexem Aufbau. Mit Trommlern wird sie zwar eindrucksvoll inszeniert. Gänsehautgefahr! Die Gefahr, überhört zu werden, ist aber dennoch nicht klein. Prognose: Platz 21-27.
Israel: Nadav Guedj – Golden Boy (Startplatz 3)
Tanzbarer, orientalischer Uptempo-Ohrwurm mit Gute-Laune-Garantie – einer der wenigen im Wettbewerb. Der 16 Jahre alte Sänger war der Publikumsliebling des 2. Halbfinals. Prognose: Platz 11-15.
Estland: Elina Born & Stig Rästa – Goodbye To Yesterday (Startplatz 4)
Der Country-Popsong über Trennung erinnert stark an „Summer Wine“ oder Reamonns "Tonight". Als Mitfavorit angereist geht das estnische Duo in Wien etwas unter. Prognose: Platz 6-10.
Vereinigtes Königreich: Electro Velvet – I’m Still In Love With You (Startplatz 5)
Chaotische Electro-Swing-Nummer im Retrostil – Lichtshow und Charleston inklusive. Zwar ein netter Farbklecks im balladenlastigen Feld, aber dennoch einer der Topfavoriten auf den letzten Platz. Prognose: Platz 21-27.
Armenien: Genealogy – Face The Shadow (Startplatz 6)
100 Jahre nach dem Genozid und der Flucht vieler Armenier wurden Sänger aus sämtlichen Erdteilen zusammengekramt. Zusammen singen sie eine getragene Pop-Hymne. Umstrittenes Thema, alles andere als weltbewegend. Prognose: Platz 16-20.
Litauen: Monika Linkyte & Vaidas Baumila – This Time (Startplatz 7)
Luftig frischer Country-Pop zweier Vorentscheidungsveteranen mit Kuss auf den Mund. Verbreitet ebenfalls gute Laune. Prognose: Platz 21-27.
Serbien: Bojana Stamenov – Beauty Never Lies (Startplatz 8)
Als eine der wenigen schnellen Songs wirkt die farbenfrohe Discohymne der selbst übergewichtigen Bojana über die Schönheit, die von innen kommt, geradezu wie eine Erlösung. Stimmung garantiert. Prognose: Platz 11-15.
Norwegen: Mørland & Debrah Scarlett – A Monster Like Me (Startplatz 9)
Fesselnd düstere Ballade von großen Stimmen über ein Geheimnis aus frühester Kindheit. Der Song steigert sich nach und nach und erreicht erst nach rund zwei Minuten seinen Höhepunkt. Lässt einen nicht mehr los. Prognose: Platz 6-10.
Schweden: Måns Zelmerlöw – Heroes (Startplatz 10)
Einer der großen Favoriten – jedoch hauptsächlich nicht aus musikalischen Gründen. Während die synchrone Bühnenshow mit Strichmännchen auf einer LED-Wand fesselt, fällt die Pop-Hymne dagegen ein wenig ab. Trotzdem: Schweden gilt es zu schlagen. Prognose: Platz 1-5.
Zypern: John Karagiannis – One Thing I Should Have Done (Startplatz 11)
Wundervoll schlichte Singer-Songwriter-Ballade, die meiste Zeit nur von einer Gitarre begleitet. Startet in schwarz-weiß, erst im zweiten Teil des Liedes sieht der TV-Zuschauer den Brillenträger auch in Farbe. Prognose: Platz 11-15.
Australien: Guy Sebastian – Tonight Again (Startplatz 12)
In Down Under ein Star, in Europa zumindest nicht ganz unbekannt. Die gut gemachte Gute-Laune-Popnummer zählt nicht nur zu den ganz großen Favoriten, weil sie aus Australien kommt und das Land nur dann noch einmal teilnehmen darf, wenn es gewinnt. Nach langjähriger Pause und ähnlichem Hype wurde Italien 2011 mit einer durchschnittlichen Nummer Zweiter… Prognose: Platz 1-5.
Belgien: Loïc Nottet – Rhythm Inside (Startplatz 13)
Progressive Mischung aus vielen Musikstilen mit Ohrwurmgarantie und ausgeklügelter Choreographie. Die hohe Stimme des Zweitplatzierten bei „The Voice Belgique“ bleibt zudem in Erinnerung. Heimlicher Star des 1. Halbfinales. Prognose: Platz 6-10.
Österreich: The Makemakes – I’m Yours (Startplatz 14)
Sehen aus wie Enkel von Wolfgang Petry, klingen wie Coldplay bei ihrem Hit „The Scientiest“ und haben ein brennendes Klavier als Blickfang dabei. Werden über einen Platz im hinteren Mittelfeld nicht hinauskommen. Prognose: Platz 16-20.
Griechenland: Maria Elena Kiriakou – One Last Breath (Startplatz 15)
Anstatt die ganz großen Gefühle zu transportieren, wirkt die Ballade eher steril. Aber Maria singt sie nahezu fehlerfrei. Prognose: Platz 11-15.
Montenegro: Knez – Adio (Startplatz 16)
Innovation klingt anders. Aus Montenegro kommt vom ältesten Sänger des Wettbewerbs wieder der balkantypische Schunkelsound. Aber sehr stimmungsvoll. Prognose: Platz 16-20.
Deutschland: Ann Sophie – Black Smoke (Startplatz 17)
Als Außenseiterin angereist ließ Ann Sophie mit einer starken ersten Probe aufhorchen. Kann im Balladenmeer herausstechen. Trotzdem wird der 24-Jährigen eine vordere Platzierung nicht zugetraut. Prognose: Platz 16-20.
Lettland: Aminata Savadogo – Love Injected (Startplatz 19)
Mit Electro-Elementen angefütterte Ballade, die sehr schnell zu nerven beginnt. Aminata schreit sich die Lunge aus dem Hals. Live klingt das Ganze aber erstaunlich gut. Prognose: Platz 6-10.
Rumänien: Voltaj – De la capat (Startplatz 20)
Die erfahrene Rockband geht zweisprachig mit einer speziellen Botschaft an den Start. Ihr Song soll auf das Problem aufmerksam machen, dass viele Rumänen im Ausland den Unterhalt für ihre Familie verdienen müssen und dabei ihre Kinder allein lassen. Berührt. Prognose: Platz 11-15.
Spanien: Edurne – Amanecer (Startplatz 21)
Mystische Ballade mit Jaulfaktor und einer Bühnenshow, die kaum ein ESC-Klischee auslässt. Die Ehefrau von Manchester Uniteds Torwart David de Gea hat zwar nicht nur optisch einiges zu bieten. Doch die Suche nach einer geeigneten Halle für kommenden Mai können sich die Spanier sparen. Prognose: Platz 21-27.
Ungarn: Boggie – Wars For Nothing (Startplatz 22)
Mit Flashmobs in ganz Europa hat Boggie ihren Song promotet. Das unplugged vorgetragene Friedenslied fand in Wien aber leider kaum Beachtung. Überraschend im Finale. Prognose: Platz 21-27.
Georgien: Nina Sublatti – Warrior (Startplatz 23)
Eins von zwei Liedern mit dem Titel „Warrior“ ist noch da. Laute, kraftvolle, aber düster inszenierte Hymne über und für starke Frauen von einer starken Frau. Das Geschrei kommt in Wien aber gut an, wird auch im Finale viele Stimmen bekommen – warum auch immer. Prognose: Platz 6-10.
Aserbaidschan: Elnur Hüseynov – The Hour Of The Wolf (Startplatz 24)
Pathos konnten die Aserbaidschaner schon immer, diese Ballade (ja, wieder eine Ballade) geht aber auch noch richtig ins Ohr. Dazu gibt es visuell Verrenkungen von Figuren, die an die Herr-der-Ringe-Trilogie erinnern. Landet weit vorne. Prognose: Platz 1-5.
Russland: Polina Gagarina – A Million Voices (Startplatz 25)
Russland singt mal wieder von Frieden und Zusammenhalt. Was man in diesem politischen Zeitalter auch davon halten mag: Das russische Helene-Fischer-Double hat eine der stärksten Balladen am Start und hat sich durch Stimmgewalt, ihrer aufgeschlossenen Art und einer mitreißenden Inszenierung zu einem der großen Favoritinnen gemausert. Prognose: Platz 1-5.
Albanien: Elhaida Dani – I’m Alive (Startplatz 26)
Nicht umsonst hat Elhaida Dani „The Voice of Italy“ gewonnen, aber ihr souliger Wettbewerbstitel wirkt sperrig und geht überhaupt nichts ins Ohr. Prognose: Platz 21-27.
Italien: Il Volo – Grande Amore (Startplatz 27)
Die drei Tenöre 2.0 haben auch schon international Erfolge aufzuweisen. Stimmlich imposant. Gelten als große Favoriten auf den Sieg. Klassische Stücke mit Opern-Touch landeten beim ESC aber nie weit vorne. Vielleicht bezeichnen die drei 20-Jährigen ihren Musikstil deshalb als klassischen Pop. Prognose: Platz 1-5.