"Menschen für Xavier Naidoo" Promi-Protest lässt NDR kalt

Hamburg · 121 Künstler und Bands schalten eine ganzseitige Anzeige im Feuilleton der FAZ - als Zeichen der Solidarität mit dem umstrittenen Sänger Xavier Naidoo. Den NDR, der die Debatte mit seinem ESC-Hickhack ausgelöst hatte, lässt das kalt.

Mario Adorf, Jan Delay, Jan Josef Liefers, Til Schweiger und viele andere Künstler stellen sich mit einer ganzseitigen Annonce hinter Xavier Naidoo.

Mario Adorf, Jan Delay, Jan Josef Liefers, Til Schweiger und viele andere Künstler stellen sich mit einer ganzseitigen Annonce hinter Xavier Naidoo.

Foto: Twitter/@vierzueinser

"Das ist ihr gutes Recht", teilte der Norddeutsche Rundfunk (NDR) auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. "Xavier Naidoo ist ein Künstler, der polarisiert. Er hat neben vielen Kritikern auch viele Fans. Aus unserer Sicht ist alles Nötige dazu gesagt."

Zuvor hatte Herbert Grönemeyer sich bereits für Naidoo stark gemacht. "Was jetzt auf seinem Rücken für ein absurdes Theater abgefertigt wird, ist unverständlich", hatte Grönemeyer gesagt.

Der NDR hatte Naidoo ("Dieser Weg") in der Vorwoche als deutschen Vertreter für den Eurovision Song Contest (ESC) auserkoren. Nachdem sich dagegen starker Protest formiert hatte, zog der Sender die Nominierung zwei Tage später aber wieder zurück. "Der NDR hat einen Fehler gemacht", hatte NDR-Intendant Lutz Marmor gesagt.

Naidoo gilt wegen politischer Äußerungen als umstritten. Ihm werden Antisemitismus, Homophobie und Verschwörungstheorien vorgeworfen.
Naidoo hatte sich gegen die Kritik gewehrt: "Mit meinem ganzen Wesen stehe ich für ein weltoffenes und gastfreundliches Deutschland und einen respektvollen sowie friedlichen Umgang miteinander", wurde er in einer NDR-Mitteilung zitiert, bevor der Sender die Nominierung zurücknahm.

(gol/dpa)
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