CD-Kritik Flipsyde: We the People

Die Black Eyed Peas haben es geschafft. Sie verkörpern eine fast schon einzigartige Musikrichtung. Zwar dominiert HipHop die Tracks, doch viele der Songs haben Reggae- oder auch Rockeinflüsse. Nun machen sich Flipsyde auf, um nicht nur mit den Peas zu touren, sondern womöglich auf den Hype dieser Musikrichtung aufzuspringen.

 "We the People" von Flipsyde

"We the People" von Flipsyde

Foto: Universal

Die drei Jungs tun dies mit einem ansprechenden Debütalbum. Piper, Steve Knight und Dave Lopez Musik ist jedoch nichts für harte HipHop-Freaks. Die Beats sind nicht knallhart, die Melodien ausgesprochen sanft und die Titel werden durch einen souligen Refrain dominiert. Genau dieser macht die Titel allerdings durchweg ziemlich ähnlich. Zwar können die Rap-Parts des MCs Piper größenteils begeistern, doch die viel zu hohe und oft reibungslose Stimme von Steve Knight macht einige Tracks sehr, sehr poplastig.

R'n'B-Fans werden trotzdem einen Großteil der Tracks auf "We the people" finden, die Spaß machen. Das ganze Album fließt insgesamt so dahin. Zeitweise beruhigend, andererseits auch aufwühlend und dann wieder experimentell mit schönen lateinamerikanischen Gitarrenriffs. Bandmitglied Piper sieht das so: "Unsere Musik ist wie Wasser, sie besitzt keine Form, kann dich aber trotzdem umhüllen ... oder zu etwas anderes mutieren."

Während die Black Eyed Peas mehr Reggae verwenden, liegt der Fokus der drei aus Oakland kommenden Mitglieder von Flipsyde eher auf Rock. Dieser wird durch treffende Gitarren untermalt.

Die Single-Auskopplung "Someday" gehört zu den eher schlechteren Tracks des Albums. Zu langweilig, trotz eines netten Gitarrensolos. Dagegen hat zum Beispiel der Titel "US History" einen weitaus größeren Hitcharakter und sollte es auch in Deutschland zu Erfolg schaffen. Besonders die kritischen Lyrics des Tracks treffen "den Nagel der Zeit" auf den Kopf. "No more" ist einfach nur Pop und hat nicht mehr viel mit HipHop zu tun. Den Track dürfte auch Mama mögen.

Ein insgesamt rundes Album der Drei aus dem sonningen Kalifornien, das man sich ruhig mal anhören sollte. Doch ob Flipsyde bald so weit oben in den Charts stehen wie die Black Eyed Peas, bleibt abzuwarten. Ihnen wäre es zu wünschen.

(rpo)
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