Zweit Scheibe in einem Jahr Ghostface Killah rettet den Wu-Tang Clan

Düsseldorf (RP). Der gemeine HipHopper neigt nicht zur Nächstenliebe. Ein freundliches Wort über die Reimkunst eines Kollegen gibt es selbst unter Verwandten etwa so häufig wie Zuschauer beim Hallenjojo. Um so erstaunlicher, dass Freddie Foxx über Ghostface Killah lobende Verse gerappt hat.

 Geballte HipHop-Kraft: Der Wu-tang Clan ist wieder da.

Geballte HipHop-Kraft: Der Wu-tang Clan ist wieder da.

Foto: wutangcorp.com

"I save Hip-Hop, like Ghost saves the Wu." (Ich rette den HipHop so wie Ghost den Wu-Tang Clan gerettet hat). Der Gepriesene dankt es Foxx und dem Rest des Planeten, indem er "More Fish" (Universal) veröffentlicht, das zweite Soloalbum innerhalb eines Jahres.

Und seine musikalische Heimat, der Wu-Tang Clan, braucht ein bisschen aktuelles Lob dringend. Die Formation hat unter anderem RZA, Redman und Method Man berühmt gemacht, in jüngster Vergangenheit war von den Herren aber im besten Fall nichts zu hören. Ghostface Killah ersetzt sie vorsichtshalber alle.

Er spuckt seine Reime so aggressiv wie Redman, er verpackt sie zugleich aber in grandiose Melodieschleifen, die der RZA nicht besser produziert hätte. Soul prallt auf Rock, Bläser auf Flöten und die 70er auf eine ferne Zukunft. Die letzten Spuren von möglicher Langeweile beseitigt Ghostface mit einem satten Haufen Duettpartnern. Die Mitrappenden stammen überwiegend aus seiner Nachwuchs-Schmiede Theodore Unit, die prominentesten Gäste heißen Kanye West und Ne-Yo, die einen grandiosen Remix von "Back Like That" gestalten.

Der Name Ghostface stammt aus der dunklen Vergangenheit des Mannes, der als Dennis Coles auf Staten Island geboren wurde. In den Anfangstagen des Wu-Tang Clan trat er nur mit Maske auf. Der Verdacht, er dürfe nicht erkannt werden, bestätigte sich Ende der 90er. Wegen eines früheren Raubüberfalls ging Ghostface für einige Monate ins Gefängnis.

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