Was ist denn da schon wieder los? Heino hat Ärger mit Deutschlands Rockern

Düsseldorf · Es brodelt mächtig in der deutschen Rocker-Szene. Der Grund: Heino hat ein neues Album aufgenommen mit den größten deutschen Rock- und Pop-Hits – interpretiert im Volksmusik-Stil. Unter anderem mit Cover-Versionen von Rammstein und den Ärzten. Gefragt hat er nicht, musste er auch nicht. Ärger gibt es dennoch.

Heino hat Ärger mit Rammstein und Co.
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Es brodelt mächtig in der deutschen Rocker-Szene. Der Grund: Heino hat ein neues Album aufgenommen mit den größten deutschen Rock- und Pop-Hits — interpretiert im Volksmusik-Stil. Unter anderem mit Cover-Versionen von Rammstein und den Ärzten. Gefragt hat er nicht, musste er auch nicht. Ärger gibt es dennoch.

Die Schlagzeile der "Bild"-Zeitung an diesem Donnerstag lautet "Rocker-Krieg gegen Heino!". Das Blatt zitiert zahlreiche Reaktionen auf die neuen Heino-Songs: "Was denkt sich dieser Schunkel-Opa, der soll seine Rentner-Schnulzen trällern!" Oder : "Diesen Dreck muss man sofort löschen, das ist respektlos!" oder "Das ist zum Erbrechen."

Von wem diese drastischen Aussagen stammen, verrät die Zeitung nicht. Es muss jedoch die Creme de la Creme der deutschen Musikszene sein, die sich dazu hinreißen lässt.

Denn Bands wie "Die Ärzte" oder "Rammstein" sind mächtig sauer auf den gebürtigen Düsseldorfer. Auch von Peter Fox, "Sportfreunde Stiller", Westernhagen oder "Oomph!" hat Heino Songs in Volksmusikmanier aufgenommen.

Angetan hat es Heino zum Beispiel der ziemlich harte Song "Sonne" von "Rammstein". "Ein wirklich schönes Stück Volksmusik", sagt Heino laut "Bild" dazu. "Die Kollegen haben durchaus Talent für volkstümliche Texte."

Darf Heino das eigentlich? Ja, er darf. Denn laut Rechtsprechung ist es so, dass er, solange er Komposition und Text des Original-Songs nicht verändert, die Lieder nachsingen darf. Aber: Jedes einzelne Wort muss mit dem Original übereinstimmen.

Axel Schulz, Manager der "Ärzte" sagt denn auch: "Solange dieser Heini den Originaltitel nicht mutwillig verändert, werde ich nichts dagegen unternehmen."

Ärger könnte Heino nur bei Videos bekommen. Die gelten nämlich als Werbung und dürften nur mit Genehmigung veröffentlicht werden. Und so haben die "Ärzte" schon mal mit einer sechsstelligen Schadenersatz-Klage gedroht, sollte Heino sein bereits produziertes Video von "Junge" publik machen.

Heino gibt sich trotzig. Der "Bild" sagte er: "Ich lasse mir von niemandem das Singen verbieten. Jahrelang hat man mit meiner Person Schabernack getrieben — jetzt zeige ich den jungen Leuten mal, was man aus ihren Liedern machen kann."

Update 15.45 Uhr: Die Band Rammstein hat sich auf ihrer Facebookseite zum angeblichen "Rockerkrieg" geäußert. Die Band habe die Berichterstattung in der "Bild" mit "Befremden" zur Kenntnis genommen. Rammstein habe sich zu Heino nicht geäußert, heißt es dort.

Update 17 Uhr: Auch die Plattenfirma der Ärzte, Hot Action Records in Berlin, widersprach dem Artikel der "Bild". Dass Heino auf der Platte den Ärzte-Hit "Junge" zum Besten gibt, habe bei den Punk-Rockern nicht für Aufregung gesorgt, hieß es am Donnerstag. Die Band habe Heino auch nicht mit rechtlichen Schritten gedroht, sollte er ein Video seiner "Junge"-Version herausbringen, wie die Zeitung berichtet hatte.

(csr)
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