Emeli Sandé "Our Version Of Events"

Düsseldorf · Es war so schön damals, es war 1991, und ich ging noch zur Schule, und in jenem Sommer hörte jeder "Unfinished Sympathy" von Massive Attack. Ich kann den Video-Clip, in dem die Sängerin Shara Nelson durch Los Angeles geht, noch heute Bild für Bild nachzeichnen, so oft habe ich ihn gesehen.

 Das Cover des Albums "Our Version Of Events" von Emeli Sande.

Das Cover des Albums "Our Version Of Events" von Emeli Sande.

Foto: Label

Das Lied "Heaven" der jungen englischen Sängerin Emeli Sandé erinnert mit jeder Note an "Unfinished Sympathy", es hat dieselbe Wucht, es strahlt diese Unaufhaltsamkeit aus. Der Anfang mit den gebrochenen Beats ist sogar identisch, würde ich sagen, und diese Stimme macht alles so bedeutend. Was sie singt, alles wird dringlich.

Das ganze Album ist gut, es kann das Niveau nicht über die volle Distanz halten, aber das macht nichts, weil man gegen Ende ohnehin nur noch darüber nachdenkt, was es bedeutet, dass sich eine 25-Jährige das Konterfei der Malerin Frida Kahlo als Tattoo stechen lässt. Jedenfalls: Emeli Sandé bekam bei den Brit-Awards den Kritikerpreis, die CD steht auf Platz 2 der britischen Charts, und nun soll wieder 1991 sein.

(RP)
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