Mordant Music "Post Mortem / Modem"

Düsseldorf · Die ersten Takte von so etwas wie einer Melodie gibt es auf dieser in ihrer Trostlosigkeit schon wieder betörenden Maxi-Single nach sechs Minuten. Bis dahin hört man knisternde Beats, Schleifgeräusche und einen Bass, der sehr schwer und ziemlich unfreundlich klingt, zudem manchmal Trommelwirbel, die nichts Gutes verheißen.

 Cover von Mordant Music: "Post Mortem / Modem"

Cover von Mordant Music: "Post Mortem / Modem"

Foto: Cover

Mordant Music nennt sich der Engländer Ian Hicks, er hat mit Shackleton zusammengearbeitet, und diese zwei Stücke sind schon ein paar Monate alt, aber ich habe sie erst jetzt entdeckt. Man kann gar nicht sagen, was das ist, noch Industrial und Techno oder schon Dubstep und Installation, jedenfalls ist das nichts für den Club, sondern für die Kopfhörer: Soundtracks eines Lebens in der Tropfsteinhöhle am Ende der Welt.

Schön ist, dass Engländer beim Versuch, diese faszinierend düsteren Sounds zu beschreiben, offenbar auf deutsche Begriffe ausweichen müssen — wie hier in der Kritik des Online-Plattenversands Boomkat: "On 'Post-Mortem' we survey unheimlich echo chamber experimentation - pulses throb and convulse amidst gaseous Pro-One attrition, giving birth under harsh conditions to a scuttling, screeching, ravenous lifeform."

Die Melodie, von der am Anfang die Rede war, verflüchtigt sich dann übrigens rasch wieder.

(RP/csi)
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