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Neues Album "Ultraviolence" Lana Del Rey betört mit Düsternis

Düsseldorf · Traurig-schön besingt sie Liebe und Tod, hymnisch wirken ihre Songs. Kritiker hielten Lana Del Rey für ein kurzlebiges YouTube-Phänomen. Kann sie mit ihrem zweiten Album "Ultraviolence" die Zweifler überzeugen? Wir haben uns die Platte angehört, sie ist großartig.

Lana del Rey - die "Gangsta-Nancy-Sinatra"
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Foto: Photographer: NICOLE NODLAND

Als sie berühmt wurde, konnte man ein bisschen Angst haben vor Lana Del Rey. Sie sah aus wie eine sardonische Halbschwester von Mrs. Robinson aus dem Film "Die Reifeprüfung", und sie sang über Sachen, von denen man selbst Erwachsene bisher nur hatte flüstern hören.

Und doch konnte man gar nicht anders, als sie gut zu finden. Ihr Lied "Video Games" war der Hit des Jahres 2011, jeder sang es mit, es war ebenso umwerfend wie das Album, das Anfang 2012 veröffentlicht wurde: eine Mischung aus weißem Soul und digitalem R'n'B, aus "Wenn die Gondeln Trauer tragen" und "Lost Highway".

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Im Zentrum stand die Stimme, tief und betörend. Die Produzenten legten Hall darauf, das ergab eine seltsam unheilvolle und doch verlockende Atmosphäre. Man wusste, es wird düster, aber man folgte gern.

Je mehr Zeit verging, desto mehr sorgte man sich indes um die Pop-Sensation aus den USA: Wie würde das zweite Album klingen? Die Gefahr war groß, dass das Geheimnisvolle als Geheimnistuerei entlarvt werden würde, dass man sich vorkäme, als sitze man im Vorspann eines Films von David Lynch fest. Aber, zum Glück, es ist nun alles gut: "Ultraviolence" ist da, und die Stücke darauf sind großartig.

Produziert wurde die Platte von Dan Auerbach, der zur Blues-Poprock-Band Black Keys gehört. Er reduzierte den Anteil an Streicherparts, empfahl der 27 Jahre alten Lana Del Rey, zwischen den Synthesizer-Schwaden auch mal eine Gitarre aufheulen zu lassen, ihren Schleichsound minimal zu beschleunigen und überhaupt weniger zu schwelgen und stattdessen pointierter zu denken.

Es gibt nicht den einen großen Hit wie "Video Games". Dafür schwankt die Qualität auf "Ultraviolence" nicht mehr wie noch auf dem fünf Millionen Mal verkauften Vorgänger "Born To Die". Die stärksten Stücke sind "Brooklyn Baby" und "West Coast", das man unbedingt in der Album-Version und nicht in der matten Radio-Version hören sollte: Mainstream-Musik mit Sinn fürs Sublime, Pop mit Lust am Abgründigen.

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Foto: Peter Wafzig

"Shared my body and my mind with you / That's all over now", klagt Lana Del Rey, die eigentlich Lizzy Grant heißt, im ersten Stück. Die Sonne geht unter, aber sie blendet noch. Wer nicht wehmütig ist, darf es hier werden. Er wird merken, dass es sich sehr schön anfühlt.

(hols)
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