Einen Tag nach Anschlägen in Paris Madonna weint auf Konzert — und sorgt für Gänsehaut-Moment

Stockholm · Madonna gibt sich gerne als starke Frau, doch nach den Anschlägen in Paris sah man den Weltstar so emotional wie nie. Auf ihrem Konzert in Stockholm, keine 24 Stunden nach dem grausamen Terror-Akt in der französischen Hauptstadt, weinte die Sängerin auf der Bühne.

Madonna weint um Paris-Anschlagsopfer bei Konzert in Stockholm
Foto: Youtube

Diese Momente gehen unter die Haut. Madonna, der Weltstar, die starke Frau, steht auf der Bühne der Tele2-Arena in Stockholm, und sie weint um die Opfer der Terror-Anschläge in Paris. Ihre Stimme ist gebrochen, sie hat Tränen in den Augen, und sie hat eine Botschaft.

"Warum bin ich hier oben, tanze und habe Spaß, wenn Menschen um ihre Geliebten weinen, die sie verloren haben?", fragt Madonna mit brüchiger Stimme, nachdem sie zuvor noch gefasst wirkte, als sie über das Motiv ihrer Show sprach (Lebensfreude, für seine Rechte einstehen). Mindestens 129 Menschen waren tags zuvor in Paris von Attentätern erschossen worden, und es sei hart gewesen, die Show bis zu diesem Punkt durchzuziehen. "Genau das wollen diese Leute: Sie wollen uns zum Schweigen bringen, aber das werden wir nicht zulassen", sagt Madonna. "Das werden wir niemals zulassen."

Unter dem Beifall der Fans sagt sie, dass es Gutes in der Welt gebe. "Ich hatte vor, meine Show abzusagen", gesteht sie ihren Zuschauern. Aber dann habe sie sich gefragt, warum sie den Terroristen diese Genugtuung geben solle. "Warum soll ich zulassen, dass sie mich und euch davon abhalten, Freiheit zu genießen?" An allen Plätzen, an denen die Attentäter Menschen umgebracht haben, seien Menschen zusammengekommen, um Spaß zu haben. "Niemand auf der Welt sollte uns davon abhalten, das zu tun, was wir lieben."

"Nur Liebe kann die Welt ändern"

Es gebe Menschen, die keinen Respekt vor dem Leben haben. "Wir werden diese Welt aber nicht ändern, wenn wir nicht ändern, wie wir zueinander sind." Man ändere die Welt nicht durch die Wahl eines neuen Präsidenten oder durch die erneute Ermordung von Hunderten Menschen, sondern dadurch, dass man im Alltag Menschen mit Respekt begegne. "Nur Liebe kann die Welt ändern, aber es ist sehr schwer, bedingungslos zu lieben."

Anschließend bittet sie ihre Gäste um eine Schweigeminute für die Opfer und deren Angehörige. In der Arena ist es mucksmäuschenstill, einige Zuschauer falten die Hände zum Gebet, später bittet Madonna um ein Taschentuch, um sich die Tränen aus dem Gesicht zu wischen. Während sie auf der Akkustik-Gitarre begleitet wird, beginnt sie ihren Welthit "Like A Prayer" zu singen. Es ist der Moment, in dem spätestens jeder nicht nur in der Halle, sondern auch vor den Bildschirmen Gänsehaut gehabt haben dürfte. Hunderte schalten das Licht ihrer Smartphones an, die Arena verwandelt sich in ein Lichtermeer, das Madonna nur noch mehr die Tränen in die Augen schießen lässt, doch mit zittriger Stimme singt sie weiter.

Auf ihrer "Rebel Heart"-Tour war Madonna auch in Deutschland zu Gast. Am 4. und 5. November startete sie ihre Europa-Tournee mit zwei Konzerten in Köln, anschließend reiste sie weiter nach Prag und Berlin. Ihr nächstes Konzert steht am Dienstag im dänischen Herning an, bevor es weitergeht nach Turin und Barcelona. Am 29. November ist sie noch einmal zu einem Konzert in Deutschland (Mannheim).

(spol)
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