Tourauftakt Peter Maffay wettert gegen Terroristen

Hamburg · Vor 14.000 Fans feierte Peter Maffay seinen Tourauftakt in Hamburg. Neben der Song-Performance nutzte der Entertainer die Bühne auch, um Kritik am "idiotischen Terrorismus" zu üben. Seine Stiftung für traumatisierte Kinder wurde im Rahmen des Konzerts mit einer Spende unterstützt.

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Foto: dpa, hka wst

Rekord-Rocker Peter Maffay startete seine Tour am Donnerstag in der O2 World Hamburg vor einem ausverkauften Publikum. 14.000 Fans lauschten drei Stunden lang den Songs des deutschen Rockers, darunter Lieder aus dem neuen Album "Wenn das so ist". Höhepunkt war die Bikerhymne "Gelobtes Land", unterlegt mit Hintergrundbildern der Easy Riders. Aber auch alte Gassenhauer wie "Über sieben Brücken musst du gehen" und "Eiszeit" fanden in dem Konzert Platz. Die Fans konnten vorher per SMS abstimmen, welche altbekannten Stücke sie hören wollten. Wenn man die nicht spielt "gibt es Haue", so der Musiker. Peter Maffay interpretierte gemeinsam mit der Band außerdem Rock- und Popmusik der 1960er Jahre, darunter "Love me Tender" von Elvis Presley und "Angie" von den Rolling Stones, in deren Vorprogramm er 1982 noch ausgebuht wurde. Unterstützt wurde der 62-Jährige von seiner Band, die er selbst als die "geilste Band der Welt" bezeichnete.

Peter Maffay äußerte sich aber nicht nur musikalisch, sondern auch politisch. Mit "Je suis Charlie" Banner zeigte er sich solidarisch mit den Opfern der Anschläge in Paris. Er bezeichnete die jüngsten Ereignisse als "idiotischen Terrorismus, der sich wie die Pest ausbreitet". Außerdem verurteilte er in seiner Ansprache an das Publikum die Angriffe in Nigeria. Vor etwa einer Woche sprengte sich ein zehnjähriges Mädchen bei einem Selbstmordattentat in die Luft. Der Anschlag, zu dem das Kind aller Voraussicht nach gezwungen wurde, ist auf die radikalislamische Gruppe Boko Haram zurückzuführen. 20 Menschen kamen dabei ums Leben. "Das dürfen wir nicht zulassen", so Maffay, selbst Vater und Gründer einer Stiftung für traumatisierte Kinder. "Lasst uns eine Kraft bilden, die stärker ist als dieser Wahnsinn." Maffay weiß auch das Mittel gegen die "religiösen Rattenfänger" und zwar "gemeinsam als Weltgemeinschaft antreten über alle Religions- und Ländergrenzen hinweg."

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Maffay, der für politische und sozialkritische Botschaften bekannt ist, verloste bei seinem Konzert auch noch eine Fender-Gitarre, deren Erlös an seine Kinderstiftung geht. Für die erhielt er bei der Aftershow Party außerdem einen Scheck in Höhe von 761.000 Euro. Gespendet hatte ein Konzern aus Wolfsburg. "So viel Geld hatte ich nie in der Hand," so der gerührte Maffay.

Peter Maffay ist ein Rekord-Rocker. 16 Alben, die alle auf Platz eins der Charts landeten, das hat außer ihm in Deutschland niemand geschafft. Zudem verkaufte Maffay 50 Millionen Platten und 10 Millionen Konzerttickets. Auch seine Tour 2015 ist bis auf einige Restkarten ausgebucht. Nach dem Auftritt am Freitag in der Dortmunder Westfalenhalle geht es am Samstag vor 17.000 Fans nach Köln. Insgesamt wurden 200.000 Tickets verkauft.

(dpa)
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