RZA: Birth Of A Prince

RZA, bürgerlich Robert Diggs, gehört zum erlauchten Kreis der Hip-Hop-Innovatoren, denn schließlich hat er die Produktionshoheit seines Wu-Tang Clans inne. Das Schaffen des smarten Produzenten und Rappers geht dabei weit über das der Supergruppe aus Staten Island hinaus.

Sei es als Produzent für Größen wie Notorious BIG oder der Wu-Tang-Soloprojekte, als Soundtrack Komponist (Jarmuschs "Ghost Dog", Tarantinos "Kill Bill"), auf Solopfaden mit europäischen Künstlern (z.B. "Ich kenne nichts" mit Xavier Naidoo) oder als Bobby Digital. Mit seinem vierten Soloalbum "Birth Of A Prince" kehrt RZA zu seinen Ursprüngen zurück, reimt metaphysisch und untermalt in gewohnt kreativer Manier. Wie kein anderen schafft es der Wu-Tang-Leader dabei, ein raues Live-Feeling zu erzeugen, ähnlich kratzbürstig und schön ist seine Musik. Er verwendet übersteuerte Klangpartikel ("Cherry Range") oder betreut hohe Bläser mit der Melodieführung ("A Day To God Is 1.000 Years"). Tosende Sirenen, kurze Funk-Exkurse mit seinem Weggefährten Dirt McGirt (auch Ol Dirty Bastard) und eingestreuter, sehr souliger Gesang tun ihr übriges. Den musikalischen Höhepunkt bildet das wunderbare "The Birth": Sein Alter Ego wird über Bord geworfen ("don't call me Bobby No More") und es setzt eine melancholische schwarze Geschichtsstunde ein. Hier ist wahrhaft ein Prinz geboren.

Von Patrick Mushatsi-Kareba

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