Absatzeinbußen durch Streaming US-Sängerin Taylor Swift nicht mehr bei Spotify

Beim Musikstreaming-Dienst Spotify können angemeldete Nutzer auf Millionen von Liedern zugreifen, nur nicht mehr auf die von Taylor Swift. Der Rückzug der Künstlerin aus der Bibliothek von Spotify trifft den Dienst durchaus hart, ist Swift doch die aktuell erfolgreichste US-Sängerin.

Taylor Swift: Mit diesen Männern ging sie schon aus
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Foto: ap

Popstar Taylor Swift und Spotify gehen getrennte Wege. Auf ihren Wunsch hin seien sämtliche ihrer Alben am Montag aus dem Musikstreaming-Dienst genommen worden, teilte das Unternehmen in New York mit. Inständig bat Spotify die angesagte Sängerin um einen Sinneswandel - und klang dabei ein bisschen wie ein verschmähter Liebhaber: "Wir waren beide jung, als wir Dich sahen, aber nun gibt es mehr als 40 Millionen von uns, die wollen, dass Du bleibst, bleibst, bleibst. Das ist eine Liebesstory, Baby. Sag einfach Ja", schrieb die Firma in Anlehnung an mehrere Swift-Texte.

Swifts Management wollte sich zunächst nicht zu der Entscheidung äußern. Die 24 Jahre alte Sängerin war eines der großen Zugpferde von Spotify. Ihre Single "Shake It Off" aus dem neuen Album "1989" war vergangene Woche das am meisten gespielte Lied des Online-Dienstes. Mit ihrer Abkehr von Spotify macht die US-Singer-Songwriterin daher nicht nur ein politisches Statement, sondern beweist offenbar auch eine gute Nase fürs Geschäftliche.

Taylor Swift "1989" - Country goes Pop
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Denn ihren Fans bleibt wohl nichts anderes übrig, als sich "1989" zu kaufen. Von der Option hatten schon in den ersten zwei Tagen nach Erscheinen des Albums mehr als 700.000 Menschen Gebrauch gemacht, wie der Branchendienst Nielsen SoundScan vorrechnete. Damit hat das Werk längst Coldplays neue Platte "Ghost Stories" hinter sich gelassen, die sich im Mai 383.000 Mal verkauft hatte.

Zudem sei Swift dabei, einen Rekord zu knacken, den sie mit ihrem vorherigen Album "Red" aufgestellt hatte: Dieses verkaufte sich in der ersten Woche nach der Veröffentlichung 1,2 Millionen Mal.

Swift als Vorreiterin?

Vor Swifts Entscheidung hatten schon viele Musiker darüber geklagt, dass der Aufstieg von Streaming-Diensten ihnen große Absatzeinbußen beschere. Insbesondere die von Spotify an Labels und Musikverlage gezahlte Nutzungsgebühr, von der ein Teil bei den Künstlern selbst lande, sei zu gering.

Auch Swift hatte schon früher zu dem Thema Stellung bezogen und erst im Sommer in einem Artikel im "Wall Street Journal" ihre Kollegen aufgefordert, für eine gerechte Bezahlung zu kämpfen. "Musik ist Kunst, und Kunst ist wichtig und rar", schrieb sie. "Wichtige, rare Dinge sind wertvoll. Für wertvolle Dinge sollte man zahlen. Ich bin der Meinung, dass Musik nicht kostenlos sein sollte, und meine Prognose ist, dass einzelne Künstler und ihre Labels eines Tages festlegen werden, was ein Album kosten soll. Ich hoffe, dass sie sich selbst nicht unterschätzen oder ihre Kunst unter Wert verkaufen."

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(ap)
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