The Monochords: Volume 1

Wer sich im CD-Booklet in grünen Mod-Parkas ablichten lässt und dazu Koteletten und Schiebermützen trägt, muss sich zwangsläufig mit dem Etikett "Retro" auseinander setzen. Wie so viele Rockproduktionen dieser Tage atmet das Debüt des Frankfurter Quintetts "The Monochords" den Geist der 60er Jahre.

Es orientiert wird sich namentlich am Sound von Bands wie The Kinks, The Jam, Rolling Stones oder The Who. Der Tradition verpflichtet kommen in den zehn Songs allerorten Orgel, Handclaps, Backingvocals à la "Uh-Uh-Uh" und vorsichtig verzerrte Gitarren zum Einsatz. Von anderen aktuellen "The"-Bands wie etwa den Strokes heben sich die Frankfurter durch die ausgefeilte und fein abgestimmte Produktion (Jürgen Hendlmeier) ab.

Die Monochords setzen nicht auf rotzigen Garagensound und den Charme des Unfertigen, sondern auf den differenzierten und vollen Klang. Gut gelungen sind schmissige Rocknummern wie "Always On The Run", "I Don't Need You Anymore" und "No Destination". Und auch live bringt die Band, die schon seit Jahren in fast gleicher Formation zusammen spielt, das 60er-Feeling "rüber", wie diesen Sommer bewiesen haben. Manche Songs wie etwa "White Songs" und "Little Things To Hide" offenbaren allerdings, dass die Stimme von Sänger René Riedel noch Schwächen hat.

Von Torsten Holtz

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