Düsseldorf Petzinka wird Rektor der Düsseldorfer Kunstakademie

Düsseldorf · Die traditionsreiche Kunstakademie in Düsseldorf erhält einen neuen Leiter. Karl-Heinz Petzinka, Architekt und Professor für Baukunst, wird das Amt im August von Rita McBride übernehmen. Der Senat der Hochschule sprach sich einstimmig bei einer Enthaltung für den 61-Jährigen aus, der sich als einziger Kandidat zur Wahl gestellt hatte. McBride hatte bereits im Herbst erklärt, dass sie kein Interesse an einer Erneuerung ihres Vertrags habe. Ihre vierjährige Amtszeit war von Konflikten in der Professorenschaft überschattet worden

Zu Petzinkas bekanntesten Werken gehören das Düsseldorfer Stadttor, in dem die NRW-Staatskanzlei ihren Sitz hat, und das Konrad-Adenauer-Haus in Berlin. Seit 2008 lehrt er an der Hochschule in der Landeshauptstadt, zuvor war er seit 1994 Professor an der TU Darmstadt gewesen. "Ich freue mich auf die Herausforderung", sagt er.

Petzinka hatte vor den Vertretern von Professoren, Studierenden und Mitarbeitern angekündigt, er wolle sich für ein offenes und ehrliches Miteinander einsetzen und die Verständigung in den Gremien der Hochschule stärken. Zudem wolle er das Verhältnis zwischen der Akademie und dem Land NRW sowie der Stadt Düsseldorf verbessern.

Genau in diesen Bereichen war McBride immer wieder in die Kritik geraten. Sie war mit dem Versprechen angetreten, die Hochschule zu modernisieren, stieß aber vor allem mit ihren Personalentscheidungen auf enormen Widerstand in den Hochschulgremien. Die Düsseldorfer Kommunalpolitik beklagte zudem, dass die berühmte Akademie kaum in der Stadt präsent ist - sogar eine im Raum stehende Millionenförderung für Ateliers scheiterte bislang an den internen Spannungen in der Hochschule.

Die Befürworter von Petzinka erhoffen sich nun einen Neubeginn. Der Architekt ist tief in der Stadt verortet und gilt als exzellenter Netzwerker. Er gehört allerdings zur älteren Generation unter den Dozenten an der Hochschule. Der junge Bildhauer und Professor Gereon Krebber, der ebenfalls über eine Kandidatur nachgedacht hatte, trat schließlich doch nicht zur Wahl an.

(arl)
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