Köln phil.cologne: Domstadt feiert drittes Fest des Denkens
Köln · Wer der phil.cologne damals anfangs keine Zukunft gab, hat definitiv zu kurz gedacht. Weil dieses internationale Festival putzmunter weiter denkt und denkt - und ab 27. Mai zum dritten Mal: an acht Tagen und in 44 Veranstaltungen. Das hört sich nach grauer Kongresshalle mit Kaffeepause und Altgebäck an. Denkste! Wo und wann sonst darf man Harald Schmidt bei seinen intellektuellen Versuchen über die Kunst des Alterns erleben, eine Disziplin, die unter dem Titel "Ü 18" den 57-jährigen Ex-Entertainer charmant in die Arena der Philosophie führt. Dort werden aber nicht nur Zweibeiner auftreten. Hunde-Gott Martin Rütter wird mit Pudelterrier Erbse antreten, um Herrschen und Frauchen Letztgültiges zur Philosophie des Hundes zu verklickern. Wer im stattlichen Programmheft der dritten phil.cologne danach sucht, wird diesen Abend tierischen Denkens schlicht und einfach unter "Wau!" erschnüffeln.
Weil vieles, wenn nicht vielleicht alles irgendwie denkbar ist, hat man clever auf ein Motto verzichtet. "Die Suche geht weiter", heißt es einfach, dafür aber mit potenten Pfadfindern. Zu den Philosophen-Stars zählen der US-Amerikaner Michael Sandel von der Harvard-Universität, der kanadische Religionsphilosoph Charles Taylor sowie der Begründer der modernen Tierethik, Peter Singer. Zusammen mit Michel Friedmann, Harald Welzer, Wolfgang Welsch, Siri Hustvedt, Jan-Philipp Reemtsma und vielen anderen klugen Menschen werden sie sich reichlich Gedanken machen über Gott und die Welt, über Antisemitismus und die gute Ehe, über Marx und Nietzsche, das Glück des Trinkens und das Foul im Fußball.
Reizvoll ist aber auch das Angebot für den geistreichen Nachwuchs. "Klasse Denken" heißt die Reihe für Jugendliche, die angelockt werden sollen zu Themen wie "Chillen - über das Passive", "Mein Smartphone, das bin ich" sowie etwas rustikaler "Mensch, du Schwein!" Vieles scheint jedenfalls denkbar spannend zu werden.
Info Der Kartenverkauf hat begonnen. Tickets sind zu erhalten unter www.koelnticket.de sowie unter der Rufnummer 0221-2801; das komplette Programm findet sich unter www.philcologne.de
