München Plagiatsvorwurf gegen Autoren des Verlags C.H. Beck

München · In einem Facebook-Eintrag hat ein "Privatgelehrter" namens Arne Janning zwei Autoren des renommierten Münchner Verlags C.H. Beck des Plagiats beschuldigt. Wie "Spiegel online" berichtet, habe Janning in dem Opus "Große Seeschlachten: Wendepunkte der Weltgeschichte von Salamis bis Skagerrak" der Historiker Arne Karsten und Olaf Rader etliche wörtliche Übereinstimmungen mit Wikipedia-Einträgen gefunden. Er sei nur zufällig auf diese Identitäten gestoßen.

Janning: "Ich dachte erst, Wikipedia hätte aus dem Buch abgeschrieben. Aber in der Historie des Eintrags kann man nachverfolgen, dass dieser viel älter ist als das Buch." Nach rund 30 Fällen habe er bei Wikipedia aufgehört zu suchen. Jannings Resümee über diese Übereinstimmungen: "Das ist dreist und nicht in Ordnung", sagt er. Die beschuldigten Autoren erwiderten, sie hätten ausschließlich technische Aspekte aus den Wikipedia-Einträgen kopiert.

Der Verlag nimmt den Plagiatsvorwurf ernst und will nach "zeitnaher" Prüfung der Vorwürfe entscheiden, wie zu verfahren sei. Janning findet, die Diskussion gehöre auf jeden Fall in die Öffentlichkeit. "Hoffentlich regt es eine Debatte an: Historiker sollten sich Gedanken machen, wie sie künftig mit Online-Quellen und neuen Medien umgehen."

(RP)
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