ANZEIGE Mehr als nur Reklame QR-Codes — Kunst hinter Pixelcodes

Bislang waren QR-Codes vor allem Lieblinge der Werbeindustrie, die ihre Anzeigen und Werbeplakate damit anreicherten, um noch mehr Informationen zum Produkt liefern zu können. Mittlerweile haben die Codes auch den Kunst- und Kulturbereich erreicht und sind zur hilfreichen Schnittstelle zur digitalen Welt geworden.

 QR-Codes halten zunehmend Einzug in Kunst- und Kultur-Projekten

QR-Codes halten zunehmend Einzug in Kunst- und Kultur-Projekten

Foto: © Pausanio

Bislang waren QR-Codes vor allem Lieblinge der Werbeindustrie, die ihre Anzeigen und Werbeplakate damit anreicherten, um noch mehr Informationen zum Produkt liefern zu können. Mittlerweile haben die Codes auch den Kunst- und Kulturbereich erreicht und sind zur hilfreichen Schnittstelle zur digitalen Welt geworden.

 Delikate Botschaften: Diese Kekse sollten vor dem Verzehr gescanned werden.

Delikate Botschaften: Diese Kekse sollten vor dem Verzehr gescanned werden.

Foto: sa Toolmantim (Flickr)

Der QR-Code (Quick Response = schnelle Antwort) besteht aus einer quadratischen Matrix aus schwarzen und weißen Punkten, die es ermöglichen URLs darzustellen, ins Handy "einzuscannen" und sofort in die entsprechende Website zu "übersetzen". Eine spezielle Markierung in drei der vier Ecken des Quadrats gibt die Orientierung vor. Entwickelt wurde er im Jahr 1994 von der japanischen Firma Denso Wave. In Japan findet man ihn auf nahezu jedem Werbeplakat. Viele Smartphones haben bereits einen QR-Code-Reader/-Scanner vorinstalliert. Falls nicht, lassen sich im Appstore verschiedene kostenfreie Produkte downloaden.

 Q-Radios an Berliner Hauswänden weisen den Weg zu Musik-Clips.

Q-Radios an Berliner Hauswänden weisen den Weg zu Musik-Clips.

Foto: sa Kekstester (Flickr)

Mit der Kamera wird der Code fotografiert. Ein Java-Programm im Handy analysiert den Code und decodiert die Informationen. In der Größe ist dem QR-Code beinahe keine Grenze gesetzt, solange das Lesegerät das Bild formatfüllend aufnehmen kann. Es wurden schon ganze Häuserfassaden mit einem einzigen QR-Code versehen.

QR-Code und Museum

Vielerorts begegnet man dem QR- Code nun auch im Museum. Das ZKM Karlsruhe war das erste Museum in Deutschland, das QR-Codes zum Einsatz brachte. Der Museumsbesucher wird zum "User", dem Geocaching, Termine von Ausstellungen und Veranstaltungen und Zusatzinfos von Objekten geboten werden. Beim Scan der QR-Codes werden detaillierte Informationen zu den Werken auf dem Smartphone via mobiler Website sichtbar.

Botschaften vom Backblech

Wer seinen Freunden eine ganz besondere Freude bereiten will, verschenkt Cookies von Qkies.de mit Codes, hinter denen eine Liebesbotschaft auf der eigenen Website, ein Video bei YouTube oder ein Foto bei Flickr steckt. Während die Kekse im Ofen backen, kann man auf der Qkies-Webseite die Codes selbst modifizieren und dort eine Umleitung zur Zielseite einrichten.

"Graffyard" - Ein Friedhof für Graffitis

Sweza, ein Berliner Künstler entwickelte eine kreatives Streetart QR-Code-Projekt als Methode, um Graffitis für die Nachwelt zu erhalten. Er zog mit seiner Kamera durch Berlin und fotografierte gesprayte Kunstwerke, die Gefahr laufen, demnächst von Hauseigentümern oder Reinigungsteams beseitigt zu werden. Kam es dazu, bringt er digitale Grabsteine in Form von QR-Codes an dieser Stelle an. An den frisch gereinigten Stellen prangen dann kleine, quadratische Pixelbildchen. Wer sein Smartphone darauf richtet, sie abfotografiert und entschlüsseln lässt, bekommt das Foto zu sehen, das Sweza gemacht hat, als die Street-Art noch unberührt war.

Der Künstler arbeitet schon länger mit QR-Codes. Seine ersten Werke brachte er unter öffentlichen Überwachungskameras in Bologna an. Die Codes verlinkten auf einen kurzen Satz: "Please smile, you're being filmed." Somit haben seine Aufkleber nicht nur künstlerischen Anspruch, sondern auch eine sozialkritische Aussage.

Seine neueste Idee sind so genannte Q-Radios an Berliner Hauswänden: Bilder von Oldschool-Ghettoblastern an deren Türchen ein QR-Code steht. Dahinter verbergen sich Youtube-Videos mit Musik, die mit dem Smartphone abspielbar sind.

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