Revolution der smarten Maschinen

Die Roboter werden unser Leben erleichtern - und die Arbeitswelt verändern.

Spätestens seit dem Zeitalter der Industrialisierung haben Maschinen an der Seite des Menschen ihren festen Platz eingenommen. Einst als "Mitarbeiter" in Fabriken, heute als Pflegekräfte oder Helfer im Haushalt. Doch ihr Potenzial ist bei Weitem nicht ausgeschöpft, meint der Wissenschaftsautor Ulrich Eberl.

In seinem Buch "Smarte Maschinen. Wie Künstliche Intelligenz unser Leben verändert" schildert der Biophysiker und Technikjournalist Zukunftstrends auf dem Gebiet der Robotik und künstlichen Intelligenz (KI). "Wir werden in einer Gesellschaft von Menschen und smarten Maschinen leben", so Eberl.

Mit smarten Maschinen meinen Experten Roboter, Automaten und Computer, die sprechen und zuhören können, Erfahrungen machen und lernen, Gefühle erkennen und womöglich irgendwann selbst welche entwickeln.

Eberl besuchte für seine Recherchen Institute wie etwa das Istituto Italiano di Tecnologia (IIT) in Genua, wo Roboter-Kinder auf zukünftige Aufgaben vorbereitet werden, oder das Allen-Institut für künstliche Intelligenz in Seattle, wo Forscher daran arbeiten, Robotern Allgemeinwissen einzutrichtern. Die treibende Technologie dahinter sind stets Algorithmen, die Daten analysieren, lernen und so immer bessere Vorhersagen treffen.

Auf rund 400 Seiten zeigt der Wissenschaftsjournalist eine Welt auf, in der Roboter an Hotelrezeptionen arbeiten, Finanzberatung betreiben und Krebsdiagnosen stellen. Er erzählt vom sozialen Roboter Pepper, den man für 1500 Euro plus monatlicher Abogebühr erwerben kann, der Gesichtsausdrücke und Körpersprache analysiert und entsprechend reagiert.

Das alles wird nicht ohne Folgen für die Arbeitswelt bleiben. Schließlich soll teure menschliche Arbeit nach und nach durch billige, aber intelligentere Maschinen ersetzt werden. Eberl erwartet für die nächsten Jahre vor allem eine Automatisierung von Routinetätigkeiten. Betroffen sein werden seiner Ansicht nach Jobs im Einkauf, in der Buchhaltung, der Logistik oder bei Versicherungen. Auch Bankberater, Taxifahrer, manche Ärzte, Anwälte und Journalisten könnten durch Roboter ersetzt werden. Der beste Schutz vor Jobverlust sei Expertenwissen. Gute Karten haben hoch qualifizierte Fachkräfte in der Informationstechnik (IT), die in der Lage sind, die KI-Software und Hardware zu entwickeln.

Keine Frage, das Thema Künstliche Intelligenz hat Eberl spannend aufbereitet, und es liest sich fast wie ein Science-Fiction-Roman. Leider geht der Autor dabei selten in die Tiefe. Die Themen sind nahezu unerschöpflich und Eberl will sie alle erwähnen. So weiß der Leser am Ende zwar, was technisch alles möglich ist. Fragen zur Ethik, etwa, was die zunehmende Technisierung mit unserer Gesellschaft macht, bleiben jedoch offen.

(RP)
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