Köln Sting garfunkelt mit Paul Simon

Köln · Sting und Paul Simon traten gemeinsam vor 15 000 Fans in der Lanxess Arena auf, und einer der schönsten Momente war das Duett "Fields Of Gold". Sting (63) übernahm die erste Strophe, dann stimmte sein Kumpel ein: "Will you stay with me / Will be my love?" Paul Simon (73) flüsterte nur, er wisperte, und im Hintergrund klopfte sanfte Percussion. Es kribbelte auf der Kopfhaut, dann auf dem Rücken, es fühlte sich sehr gut an.

Die beiden sind Freunde, sie leben im selben Apartmenthaus in New York, und in Köln spielte jeder zwei Solo-Sets mit jeweils einer Handvoll Songs. Zwischendurch trafen sie sich auf mehrere Duette. Die gelangen indes nicht immer. Bei "Mrs. Robinson" etwa simonisierte Paul Simon ziemlich schön, aber Sting mochte nicht garfunkeln, er ist halt Sting, und deshalb harmonierten sie nicht, sondern rangen miteinander. "Fragile" hingegen war wieder umwerfend, eine gedämpfte Trompete tupfte i-Punkte auf die Verse, Stings Bass brummte wehmütig vor sich hin.

Die Solo-Sets waren hervorragend. Sting spielte in den Jazzrock ausufernde Versionen von "Roxanne" und "So Lonely". Simon zeichnete hinreißend zarte Klanggebilde in die Halle, er brachte "50 Ways To Leave Your Lover" und "Still Crazy". Die Superstars hatten 15 Musiker dabei; sie breiteten 50 Jahre Musikgeschichte vor dem Publikum aus.

Am Ende wurde deutlich, was Sting und Simon ästhetisch eint: die Suche nach der perfekten Verbindung aus eingängiger Melodie und zu Herzen gehender Textzeile.

Info Ausführliche Kritik im Internet unter www.rp-online.de/kultur

(hols)
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