Düsseldorf Trauer öffnet einen neuen Blick auf das Leben

Düsseldorf · Osterbotschaften über Flugzeugabsturz, Christenverfolgung und das Schicksal der Flüchtlinge.

Papst Franziskus hat in seiner Osterbotschaft zum Ende von Krieg und Gewalt aufgerufen und zudem das jüngste Atomabkommen mit dem Iran gelobt. Er hoffe, dass die Vereinbarung "ein endgültiger Schritt in Richtung auf eine sicherere und brüderlichere Welt" sei, sagte der 78-Jährige am Wochenende vor Tausenden Pilgern auf dem Petersplatz. Zum Abschluss der Osterfeiern prangerte Papst Franziskus erneut die Verfolgung von Christen an und forderte die Welt zum Handeln auf: "Ich wünsche mir, dass die internationale Gemeinschaft nicht stumm bleibt und tatenlos zusieht angesichts dieser inakzeptablen Verbrechen."

Die biblisch bezeugte Auferstehung Jesu Christi sei der "größte Hoffnungsspeicher für Christen", sagte der hannoversche evangelische Landesbischof Ralf Meister. Dabei denke er vor allem an die "verfolgten und vertriebenen Glaubengeschwister in fast allen islamischen Ländern und Nigeria". Als Konsequenz aus dem Osterglauben forderten evangelische und katholische Bischöfe auch zum Einsatz für Flüchtlinge auf.

Eine größere Solidarität der Europäer mit Flüchtlingen forderten sowohl der Kölner Erzbischof Rainer Maria Woelki als auch der Aachener katholische Bischof Heinrich Mussinghoff. "Ich rufe Sie auf, denen, die Furchtbares erlitten haben, zu helfen, dass sie Menschlichkeit spüren, Freundschaft erfahren und Frieden, Arbeit und Brot finden", sagte Mussinghoff am Ostersonntag. Die Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Annette Kurschus, hob am Ostermontag die Kraft des christlichen Glaubens angesichts von Krisen hervor. Von heute auf morgen könne der Tod das Leben jäh zerstören, sagte sie in ihrer Predigt in Bielefeld. Mit der Auferstehung Jesu feierten Christen jedoch das Leben, "trotz allem, was dagegen spricht".

In den Kirchen wurde an Ostern auch noch einmal der Opfer der Flugzeugkatastrophe in den französischen Alpen gedacht. Wer die Botschaft neuen Lebens und der Auferstehung Jesu Christi aufnehmen wolle, könne sich den Blick nicht ersparen in die "ungeheure Leere, die der Tod eines geliebten Menschen hinterlässt", sagte der katholische Osnabrücker Bischof, Franz-Josef Bode, in einem Gottesdienst zur Osternacht. Nach einer Zeit der Trauer, Verzweiflung und Sprachlosigkeit könne nur schrittweise "ein neues Sehen des Lebendigen" wachsen, so Bode. Die um die Toten des Airbus-Absturzes trauernden Angehörigen gelangten möglicherweise nie ganz zu dieser Sichtweise. "Aber wir alle hoffen und beten, dass sie trotz allem einen neuen Blick auf das Leben, auf Gott und Christus, auf die ihnen Genommenen finden, der ihnen Kraft zu einer neuen Zukunft gibt", sagte Bode.

(RP)
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