Paderborn Uni Paderborn berät mögliche Kulturerbeträger

Paderborn · Das Schützenwesen darf sich dazu zählen, genau wie der Rheinische Karneval: Damit noch mehr Traditionen und Bräuche aus Nordrhein-Westfalen in die Unesco-Liste des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen werden, eröffnet an der Universität Paderborn am 15. Februar eine Beratungsstelle zu dem Thema. Sie soll mögliche Kulturerbeträger darüber informieren, dass sie sich um die Aufnahme in das Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes bewerben können.

Die Landesstelle Immaterielles Kulturerbe an der Uni Paderborn arbeitet im Auftrag des NRW-Kulturministeriums und soll mögliche Welterbeträger informieren sowie bei dem aufwendigen Bewerbungsverfahren unterstützen. Angesiedelt ist die Landesstelle am Lehrstuhl von Professorin Eva-Maria Seng.

Ähnlich wie die Unesco-Liste der Welterbestätten führt die Kulturorganisation der Vereinten Nationen auch ein Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes - also von Ausdrucksformen, die man nicht "anfassen" kann, die aber etwa als Können oder Wissen von Generation zu Generation weitergegeben werden. Die Deutsche Unesco-Kommission hat 34 solcher Bräuche, Traditionen und Handwerkskünste aufgenommen. Dazu zählen auch unsere Brotkultur, die Falknerei oder die Musik zahlreicher Amateurchöre.

"Die immaterielle Liste wächst sehr viel schneller als die materielle", sagt die Kunsthistorikerin Seng. Sie glaube auch, dass in Nordrhein-Westfalens reicher Kulturlandschaft noch viele mögliche Traditionen oder andere Rituale schlummerten. "Aus der Zielgruppe derer, die als Kulturerbeträger infrage kommen, wissen viele gar nicht, was das ist, was es bringen kann und dass ihr Hobby, ihre Tradition dazugehören könnte", so Seng. Nicht immer seien die Kulturerbeträger in Vereinen oder Verbänden organisiert, was im Bewerbungsverfahren für viele eine Hürde sei.

(dpa)
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