Düsseldorf Vom Flüchten und Abwarten

Düsseldorf · Migration ist dieses Jahr Thema in vielen Museen in Nordrhein-Westfalen.

Die Themen Flucht und Migration beschäftigen nicht nur die Politik, sondern auch die Museen in Nordrhein-Westfalen. Viele Ausstellungen des neuen Jahres thematisieren den aktuellen Flüchtlingszuzug. Andere Museen werfen einen historischen Blick auf Migration nach Deutschland und die Auswanderung von Deutschen ins Ausland.

Den Auftakt machte das Industriemuseum in Lage mit der Ausstellung "Das große Warten - Geflüchtete in Westfalen". Präsentiert werden Aufnahmen der Fotografin Brigitte Kraemer, die geflüchtete Menschen in verschiedenen Städten Westfalens ein Jahr lang mit der Kamera begleitet hat. Die bis zum 17. April laufende Schau gibt Einblicke in den Alltag der Flüchtlinge zwischen Ankunft und Anerkennung.

Bis 26. März zeigt das Bilderbuchmuseum in Troisdorf die Ausstellung "Willkommen in Deutschland". Gezeigt werden bis zum 26. März Bilder, die Kinder aus verschiedenen Ländern gemalt haben, um sich und ihre alte Heimat vorzustellen. Ab 18. Februar gibt es im Dortmunder Museum für Kunst und Kulturgeschichte die Schau "Vom Menschen zum Flüchtling -Vom Flüchtling zum Menschen" zu sehen. Gezeigt werden bis 26. März Aufnahmen der Fotografin Cornelia Suhan, die Träume und Hoffnungen von Flüchtlingen thematisieren.

Auch das Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr widmet sich dem Thema Flucht. Am 18. März wird dort die Ausstellung "WeltenWanderer - Zwischen den Kulturen" eröffnet, die bis zum 18. Juni zu sehen ist. Aufbruch und Ankunft, Irrfahrt und Schiffsbruch seien seit jeher ein großes Thema der Kunst, erklärte das Museum vorab. Angesichts weltweiter Wanderungsbewegungen erhielten die Werke eine neue Aktualität. Neben Schlüsselbildern etwa von Max Beckmann und Arthur Kaufmann zum Trauma von Verfolgung und Flucht während der NS-Zeit sind auch viele Werke von Künstlern mit Migrationshintergrund zu sehen.

Ab 31. März zeigt das Industriemuseum Zeche Hannover in Bochum die Ausstellung "Vom Streben nach Glück". Bis 29. Oktober widmet sich die Schau dem Thema Auswanderung aus Westfalen nach Amerika im 19. und 20. Jahrhundert. Hunderttausende Westfalen sind damals wegen Not und Unterdrückung ausgewandert, um in Amerika ihr Glück zu finden.

Noch weiter zurück blickt das Neanderthal-Museum in Mettmann. Vom 13. Mai bis 5. November ist die Schau "2.000.000 Jahre Migration" zu sehen, für die NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) die Schirmherrschaft übernommen hat. Die Schau will zeigen, "dass Migration schon immer zum Menschsein gehörte" und kein modernes Phänomen ist. Die Ausbreitung des Homo erectus von Afrika nach Asien und Europa wird ebenso beleuchtet wie die Neolithisierung Europas, die mit der Einwanderung von Menschen aus dem Nahen Osten verknüpft war.

(EPD)
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