Weihnachtslieder für Chorsänger

Im Carus-Verlag gibt es schöne neue Chorbücher mit Melodien und Arrangements aus aller Welt.

Selbstverständlich gibt's das "Weihnachtsoratorium" von Johann Sebastian Bach, das anonyme und sehr volkstümliche "Transeamus usque Bethlehem", das "Oratorio de Noël" von Camille Saint-Saëns und weiterhin jede Mengen sogenannter Hirtenmessen. Aber wenn ein Chor weihnachtliche Chormusik singen will, möglicherweise sogar internationale, ist der Notenmarkt nicht so gut sortiert.

Hier meldet sich nun der Carus-Verlag mit einer stattlichen und sehr qualitätvollen Mehrfach-Lieferung zu Wort. Zum einen gibt es ein neues Chorbuch für vier- bis achtstimmigen Chor, zum Teil mit Tasteninstrument. Darin finden sich insgesamt 130 feine Sätze von Schütz, Bach, Mendelssohn Bartholdy, Liszt, Berg, Rutter und anderen; rund vierzig Lieder wurden eigens für diese Sammlung neu arrangiert. Diese Neufassungen schauen sehr erfrischend über den Tellerrand Richtung Pop, Swing und Jazz. Hirtenmusik mit einem Fingerschnipsen - herrlich. Damit der Chorleiter seine Sänger motivieren kann, wie diese Arrangements klingen, ist auf der Rückseite des Einbands eine CD des Orpheus-Vokalensembles unter Leitung von Michael Alber beigefügt, die allein ihr Geld wert ist.

Chöre, die in den Männerstimmen schwächer oder ganz schwach besetzt sind - oder als reiner Frauenchor existieren -, werden vom Carus-Verlag nicht im Stich gelassen, im Gegenteil. Das Chorbuch für gleiche Stimmen ebenfalls mit Advents- und Weihnachtsliedern bietet eine tatsächlich grandiose Zusammenstellung auch von zum Teil unbekannten Werken aus der ganzen Weite der Musikgeschichte - von Michael Praetorius bis Claude Debussy, von Bob Chilcott bis Joseph Rheinberger. Die größte Entdeckung ist sicherlich Debussys "Noël des enfants", eine köstliche Rarität mit entzückenden klanglichen Wendungen - so dass jeder Chor sagen kann, er habe auch mal etwas Impressionistisches gesungen. Eine Abrundung in dieser Angebotspalette ist ein Chorbuch für drei Stimmen - hier sind die Tenor- und Bassstimmen durch eine einzelne Männerstimme ersetzt.

Wer sich weiter ins internationale musikalische Weihnachtsgeschehen begeben möchte, der kann zu der hinreißenden, mit etlichen Neuheiten aufwartenden Publikation mit "Christmas Carols of the World" greifen (herausgegeben von Volker Hempfling). Hier reist der Musikfreund und Chorsänger auf 220 Seiten mehrfach rund um die Welt, nach Ungarn und Bolivien, Australien und Finnland, Korea und Guinea, Großbritannien und Venezuela - und in viele andere Länder. Die beiliegende CD hat hier einen weiteren, nicht unerheblichen Trainingsaspekt: Neben den Klängen und Rhythmen lernt man die Sprachen kennen, die man singen muss.

www.carus-verlag.de

(w.g.)
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