Alle Leben-Artikel vom 22. Januar 2004
SAS-Passagierflugzeug in Newcastle notgelandet

Rauch im CockpitSAS-Passagierflugzeug in Newcastle notgelandet

Newcastle (rpo). Im nordenglischen Newcastle ist am Donnerstag ein Passagierflugzeug der Scandinavian Airlines (SAS) notgelandet. Im Cockpit der mit 57 Menschen besetzten Maschine hatte sich Rauch entwickelt.Wie eine Sprecherin des Newcastle International Airport mitteilte, verlief die Landung des in Kopenhagen gestarteten Flugzeugs ohne Zwischenfälle. Niemand sei verletzt worden, und es habe keinerlei Hinweis auf ein Feuer an Bord gegeben. Die Untersuchung dauere an. Der Pilot der Maschine vom Typ McDonnell Douglas 80 hatte das Problem an den Tower in Newcastle gemeldet, weil er einen Brand befürchtete. Die Passagiere wurden mit Bussen zu ihrem Zielflughafen Manchester gebracht.

VW-Dieselrußfilter entwickelt sich zum Renner

Institutionen und Behörden an Sonderausstattung interessiertVW-Dieselrußfilter entwickelt sich zum Renner

Wolfsburg (rpo). Manchmal entwickeln sich Produkte zu einem Verkaufsschlager, von denen man es gar nicht erwarten würde. So jetzt geschehen mit dem Dieselrußfilter von Volkswagen. Rund sechs Prozent der Passat-Modelle werden inzwischen mit dem Rußfilter als Sonderausstattung bestellt, wie ein VW-Sprecher in Wolfsburg mitteilte. VW-Vorstandsmitglied Wilfried Bockelmann hatte vorher eingeräumt: "Wir verkaufen mehr als gedacht." Genaue Zahlen über die Verkäufe wollte VW nicht mitteilen. Nach amtlichen Angaben wurden 2003 allein in Deutschland rund 110.000 Passat neu zugelassen. Der Passat mit Filter kostet rund 800 Euro mehr als ein Modell ohne die Sonderausstattung. Vor allem größere Institutionen und Behörden seien die Käufer, teilte Bockelmann mit. Der Passat ist seit November mit Dieselrußfilter zu haben und war das erste VW-Modell mit der neuen Technik. Die deutschen Autobauer und vor allem VW hatten sich lange gegen den Rußfilter gewehrt und wollten stattdessen mit besseren Motoren den Ruß im Abgas verringern. Der Ruß aus Dieselmotoren steht im Verdacht, Krebs auszulösen. Französische Hersteller waren die Vorreiter bei dieser Technik und hatten die Deutschen so unter Druck gesetzt. Im Spätsommer 2003 hatten die deutschen Hersteller den Widerstand aufgegeben und Rußfilter als Extra angekündigt. Vorher hatte auch Bundesumweltminister Jürgen Trittin (Grüne) Druck für den Filter gemacht und so die Autoindustrie gegen sich aufgebracht.

So klappt's mit dem Einparken
So klappt's mit dem Einparken

Keine Panik bei kleinen LückenSo klappt's mit dem Einparken

Düsseldorf (rpo). Wer in der Großstadt wohnt, den trifft das leidige Thema besonders: Parkplätze. Sollte man überhaupt einen finden, beginnt das Drehen und Wenden, um das Fahrzeug einigermaßen gekonnt in die Lücke zu setzen. Doch wie stellt man das am geschicktesten an, ohne sich vollkommen zu blamieren? Manch einem oder einer scheint das Einparken im Blut zu liegen, denn sie haben überhaupt keine Probleme, selbst größte Autos in die kleinsten Lücken zu bugsieren.Warum aber ist das Einparken überhaupt ein Problem? Erstens schon einmal deswegen, weil man rückwärts fahren muss, was ansonsten im Verkehr ja nicht so häufig vorkommt. Außerdem ist das Blickfeld nach hinten eingeschränkt. Da hilft also letztlich nur üben.Der ADAC beispielsweise bietet Kurse an, in denen es zum Üben reichlich Gelegenheit gibt. Und passieren kann auch nichts, denn die Parklücken sind mit Gummipollern dargestellt, die Gefahr von Blechschäden ist also nicht gegeben.Wie stellt man Einparken also an? Auf jeden Fall nicht verrückt machen lassen. Im dichten Stadtverkehr schon gar nicht so einfach... Will man parallel zur Fahrbahn einparken, muss das eigene Auto auf jeden Fall gerade stehen. Und dann der kleine Trick: Haben die Hinterräder die Lücke erreicht, das Lenkrad ganz einschlagen. Dann langsam rückwärts weiterrollen, bis die Vorderräder den Anfang der Lücke erreicht haben. Lenkrad in die andere Richtung drehen und wieder ganz einschlagen - und dabei immer langsam weiterrollen. Hört sich in der Theorie ganz einfach an.Woher aber sieht man, wann Vorder- oder Hinterräder den Anfang der Lücke erreicht haben? Damit das bei den ersten Versuchen klappt, kleben die Trainer des ADAC ein kleines Stück Klebeband in die Mitte der jeweiligen Seitenfenster. Und damit sich bei den ersten Versuchen nicht wieder die alten Fehler einschleichen, muss jeder Teilnehmer erstmal vor den Augen der Trainer einparken - Korrekturhinweise inklusive.

Erste Grippetote in Deutschland

17-Jährige stirbt an InfektionsfolgenErste Grippetote in Deutschland

München (rpo). Die Grippe hat in Deutschland in diesem Winter ein erstes Todesopfer gefordert. In Leer in Ostfriesland ist ein 17 Jahre altes Mädchen an den Folgen der Influenza A gestorben.Das teilte der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) unter Hinweis auf das dortige Gesundheitsamt mit. Die Grippe verlaufe bei Kindern häufig unauffälliger als bei Erwachsenen, warnte Ursel Lindlbauer-Eisenach vom Berufsverband am Donnerstag in München. Hohes Fieber, trockener Husten und der plötzliche Beginn der Beschwerden seien typisch für eine Infektion mit Influenza-Viren. Eltern sollten ihre Kinder genau beobachten und bei Verdacht auf eine Erkrankung umgehend ihren Kinder - und Jugendarzt aufsuchen. Derweil verzeichnet die Arbeitsgemeinschaft Influenza (AGI) am Berliner Robert Koch-Institut den Angaben zufolge eine Zunahme der Influenza-Meldungen. In den meisten Fällen handele es sich um das Influenza-A-Virus Variante "Fujian".

Billiger von Erfurt nach Leipzig - teurer von München nach Frankfurt

Die Bahn ändert ihre PreiseBilliger von Erfurt nach Leipzig - teurer von München nach Frankfurt

Berlin (rpo). Die Bahn wird die Preise zum 1. April 2004 erhöhen (kein Aprilscherz!). Eine Übersicht zeigt, was sich ändert und ob die Strecken teurer oder billiger werden.Während die Preisrunde für Kunden auf mittellangen Strecken zum Teil bittere Aufschläge bringt, können sich vor allem Reisende auf kürzeren Strecken freuen: Sie zahlen künftig weniger. AFP fasst die wichtigsten Änderungen zusammen und nennt Preisbeispiele für einige ICE-Verbindungen. Bei den GRUNDPREISEN BIS 100 KILOMETER ändert sich nichts. Allerdings waren die Preise in diesem Bereich vor der Preisreform vom Dezember 2002 auch deutlich niedriger. So kostet etwa eine Fahrt von Frankfurt am Main nach Mannheim heute wie ab 1. April 22,40 Euro. Ende 2002 war dieselbe Verbindung noch für 21,20 Euro zu haben. Die GRUNDPREISE VON 100 BIS 200 KILOMETER sinken im Schnitt um 1,6 und maximal um 3,5 Prozent, aber auch hier hatte die Bahn vor gut einem Jahr zum Teil kräftig aufgeschlagen. Von Erfurt nach Leipzig etwa fährt der Bahnkunde ab April für 24 Euro und damit um 3,2 Prozent günstiger als derzeit. Im Dezember 2002 war der Preis für diese Strecke aber um gut fünf Prozent auf 24,80 Euro gestiegen. Die GRUNDPREISE VON 200 BIS 400 KILOMETER steigen um 2,1 bis 4,4 Prozent. Die Fahrt von Hamburg nach Berlin kostet zum Beispiel statt derzeit 47,60 künftig 49 Euro, ist damit aber immer noch deutlich günstiger als vor Dezember 2002 mit 51,40 Euro. Die GRUNDPREISE AB 400 KIILOMETERN klettern am kräftigsten nach oben - im Schnitt um 5,8, im Extremfall sogar um mehr als acht Prozent. Doch auch hier gilt: Die Tarife bleiben in der Regel unter dem Niveau der Zeit vor der Preisreform. Die Fahrt von München nach Frankfurt etwa verteuert sich von derzeit 64,80 auf 69 Euro, kostete ursprünglich aber 75,60 Euro. Von Berlin nach Köln reisen Bahnkunden derzeit für 80,40 Euro und ab April für 85 Euro; bis Dezember 2002 hatte dieselbe Fahrt 97,60 Euro gekostet. MAXIMALPREIS: Zum ersten Mal deckelt die Bahn ihre Grundpreise. Der Höchstpreis greift auf Strecken etwa ab 700 Kilometern und beträgt in der zweiten Klasse 111 Euro, in der ersten Klasse 167 Euro für die einfache Fahrt. Da auch er mit allen Rabatten kombiniert werden kann, ist mit der Bahncard 50 oder dem 50-Prozent-Frühbucherrabatt eine Fahrt von der Ostseeküste bis zum Bodensee für 55,50 Euro zu haben. Doch auch der Maximalpreis ist nicht in jedem Fall ein Gewinn: So gilt er ab April etwa für die Strecke Hamburg-München - und die ist derzeit noch für 107 Euro zu haben. STRECKENZEITKARTEN: Alle Monats- und Jahreskarten werden um 1,9 Prozent teurer. RESERVIERUNGEN: Wer künftig per Internet oder am Fahrkartenautomaten seinen Sitzplatz im IC oder ICE reserviert, muss dafür nichts mehr zahlen. Beim Buchen am Schalter, im Reisebüro oder per Telefon steigt die Reservierungsgebühr dagegen von derzeit 2,60 auf drei Euro.

Studie weist Wirksamkeit von Akupunktur nach

Techniker ist für Aufnahme in LeistungskatalogStudie weist Wirksamkeit von Akupunktur nach

Berlin (rpo). 80 Prozent der Kranken, die gegen ihre Beschwerden auf Akupunktur setzen, fühlen sich auf Dauer deutlich besser. Das ist das Ergebnis einer Studie der Techniker-Krankenkasse, bei der 200.000 Teilnehmer mitmachten.TK-Vorstandsmitglied Christoph Straub plädierte deshalb dafür, Akupunktur in den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen aufzunehmen. Bisher zahlen die gesetzlichen Krankenkassen die traditionelle chinesische Heilmethode in der Regel nicht - es sei denn, im Rahmen von Modellversuchen wie dem der TK. Der Gemeinsame Bundesausschuss werde aber voraussichtlich noch dieses Jahr über die Aufnahme von Akupunktur in den allgemeinen Leistungskatalog beraten, sagte Straub. Aus derzeitiger Sicht spreche nichts gegen die Aufnahme für bestimmte Krankheitsbilder. Die Studie unter Leitung von Wissenschaftlern der Berliner Charité war im Oktober 2000 gestartet worden und soll noch bis 2008 weiter laufen. Nach Angaben der TK ist es die weltweit größte randomisierte Akupunkturstudie. Sie sollte letztlich nachweisen, ob die Methode wirkt, sicher ist und sich für die Krankenkassen rechnet. Bei rund 50.000 Patienten, von denen ein Teil nur mit Schulmedizin und die übrigen mit Schulmedizin plus Akupunktur behandelt wurden, zeigte die Nadelmethode nach Angaben von Studienleiter Stefan Willich eindeutig positive Wirkung: 75 Prozent der Patienten mit chronischen Rückenschmerzen, 73 Prozent der Kopfschmerz-Patienten und 85 Prozent der Arthrose-Patienten hatten deutlich weniger Beschwerden. Bei Beschwerden der Halswirbelsäule, Asthma, Heuschnupfen und Regelbeschwerden wurden ebenfalls Besserungsraten von 85 bis 90 Prozent verzeichnet. Die positive Wirkung habe auch nach sechs Monaten noch angehalten, obwohl die Behandlung nach zehn Sitzungen vorbei gewesen sei, sagte Willich. Auch habe sich die Methode in einem zweiten Studienteil mit rund 145.000 Patienten als sehr sicher erwiesen. Bei acht Prozent der Behandlungen hätten Patienten leichte Nebenwirkungen wie Blutergüsse oder Blutungen beklagt. Schwere Nebenwirkungen wie das versehentliche Anstechen der Lunge (Pneumothorax) seien extrem selten gewesen, Lebensgefahr habe in keinem Fall bestanden. Frage der Wirtschaftlichkeit offenOb sich Akupunktur im Vergleich zu anderen Therapien rechnet, soll erst im weiteren Verlauf der Studie innerhalb der kommenden zwölf Monate untersucht werden. Die TK zahlt nach Straubs Worten Ärzten 35 Euro pro Sitzung, also durchschnittlich 350 Euro pro Behandlung. Nun sollen die Gesamtkosten bei Patienten mit und ohne Akupunktur verglichen werden, einschließlich der Verluste für versäumte Arbeitstage oder etwaiger Erwerbsunfähigkeit, wie Willich sagte. Straub wollte nicht spekulieren, wie der Kostenvergleich ausfallen wird. Als verblüffendes Ergebnis der Studie vermeldete Willich, dass eine an sich regelwidrige Minimalakupunktur - dabei wird an Punkten gestochen, an denen sich eigentlich keine Wirkung einstellen dürfte - zumindest bei Rückenschmerzen und Migräne ähnlich gut hilft wie die klassische Akupunktur. Hier müsse noch genauer geprüft werden, welche Art der Behandlung für welches Krankheitsbild zu empfehlen sei. http://www.tk-online.de/

Deutsche Bahn erhöht Fernverkehrspreise

Kampf gegen BilligfliegerDeutsche Bahn erhöht Fernverkehrspreise

Berlin (rpo). Wer lange Strecken mit der Bahn fährt, muss künftig mehr zahlen. Ab April soll die Preisobergrenze für lange Strecken bei 111 Euro für eine einfache Fahrt in der zweiten Klasse liegen. Als Begründung für die Verteuerung führt die Bahn den Konkurrenzkampf mit den Billigfliegern ins Feld. Deutsche Bahn hebt ihre Fernverkehrspreise zum 1. April um durchschnittlich 3,4 Prozent an. Auf Strecken ab 400 Kilometern stiegen sie durchschnittlich um 5,8 Prozent. Bei Fahrten bis 100 Kilometer Länge bleiben die Tarife aber stabil, wie das Unternehmen am Donnerstag in Berlin mitteilte. Zwischen 100 und 200 Kilometern würden die Preise im Schnitt um 1,6 Prozent sinken. Personenverkehrsvorstand Karl-Friedrich Rausch begründete den Schritt unter anderem mit den gestiegenen Energiekosten. Zudem liege die letzte durchgängige Preiserhöhung im Fernverkehr fünf Jahre zurück. Die Unterschiede bei der Preisanhebung begründete er mit dem Bestreben, der Konkurrenz von Pkw und Billigflieger zu begegnen. Die Frühbucher- und Rabattregelungen mit der BahnCard bleiben unverändert. Die Zeitkarten im Fernverkehr werden 1,9 Prozent teurer. Von dem Schritt erhofft sich die Bahn Mehreinnahmen im zweistelligen Millionen-Euro-Bereich. Nach Angaben von Rausch geht die "sehr kurzfristig entschiedene" Preiserhöhung nicht auf die Umsatzrückgänge im Fernverkehr im vergangenen Jahr zurück. Das Preisniveau liege gegenwärtig auf dem des Jahres 1994. Zudem habe die Bahn "ein Problem auf den ganz kurzen Strecken", auf denen etwa 30 Prozent der Kunden fahren. Nur zehn Prozent der Zugpassagiere nutzten die Bahn für Strecken von mehr als 700 Kilometern Länge. Hier müsse die Bahn "eine Antwort finden auf die Attacke der Billig-Airlines". Daher würden die Preise in dem Segment angehoben, in dem das Unternehmen über die stärkste Wettbewerbsposition verfüge, also auf den Strecken zwischen 200 und 700 Kilometern Länge.

Neues Endoskop ist nur einen halben Millimeter dünn

Gerät erlaubt Blick ins InnenohrNeues Endoskop ist nur einen halben Millimeter dünn

London (rpo). In Australien haben Wissenschaftler ein Endoskop entwickelt, dass nur 0,5 Millimeter dünn ist. Damit könnten Ärzte beispielsweise ins Innenohr einen Menschen blicken. Auch Untersuchungen der Blutgefäße sollen damit möglich sein.Mit dem Endoskop könnten Ärzte beispielsweise beim Einsetzen von Hörimplantaten ins Innenohr eines Patienten blicken, berichtet das Wissenschaftsmagazin "New Scientist" (Ausgabe vom 24. Januar). Das hauchdünne medizinische Gerät ist mit einer Reihe winziger Löcher versehen, die sich der Länge nach durch die ganze Kunststofffaser ziehen. Hergestellt wurden diese Kunstfasern von den Optik-Experten um Martijn von Eijkelenborg von der Universität Sydney. Dazu bohrten die Wissenschaftler 112 Löcher in einen acht Zentimeter dicken Kunststoffblock und zogen diesen dann so weit in die Länge, bis die Faser nur noch einen halben Millimeter dünn war. Bei dem auf diese Weise hergestellten Endoskop dienen die Löcher und deren Zwischenräume als Leiter für Licht, das auch den Krümmungen der Faser folgt. So können die Forscher nicht nur Licht beispielsweise ins Innenohr einfallen lassen, sondern auch Bilder aus dem Inneren nach außen leiten und auf einem Monitor sichtbar machen. Jedes Loch und jeder Zwischenraum der Faser entspricht dabei einem Pixel. Mit insgesamt 224 Pixeln ist die Auflösung zwar noch extrem gering, doch arbeiten Eijkelenborg und seine Kollegen bereits an Fasern mit 1000 Löchern. Neben Operationen im Innenohr könnten die Fasern zum Beispiel auch für Untersuchungen der Blutgefäße eingesetzt werden.

Verunsicherung macht Ratten pessimistisch

Neue Studie aus GroßbritannienVerunsicherung macht Ratten pessimistisch

London (rpo). Sind Ratten verunsichert, erwarten sie auch eher negative Erlebnisse. Das haben britische Wissenschaftler in einer neuen Studie herausgefunden. Ihre Ergebnisse haben ergeben, dass die Gefühlslage der Tiere darauf Einfluss nimmt, wie sie neue Informationen beurteilen.Genau wie deprimierte Menschen erwarten Ratten, die sich in ihrer Umgebung nicht wohl fühlen, eher negative Erlebnisse, während ausgeglichene Tiere neutrale Reize eher mit positiven Erfahrungen verbinden. Diesen Zusammenhang beschreiben die Forscher in der Fachzeitschrift "Nature" (Bd. 427, S. 312). Wenn sich ein Mensch schlecht fühlt, tendiert er zu einer pessimistischeren Grundeinstellung, als ein zufriedener und ausgeglichener Mensch. Genauso prägt der Grad des emotionalen Wohlbefindens auch das Verhalten von Ratten, entdeckten Emma Harding und ihre Kollegen von der Universität in Bristol. Die Wissenschaftler brachten ihren Testnagern bei, mit zwei verschiedenen Tönen positive oder negative Erfahrungen zu assoziieren. So lernten die Tiere, bei einem bestimmten Ton eine Taste zu drücken, um damit eine Futterration zu erhalten. Erklang ein anderer Ton, folgte dem Druck auf die Taste keine Belohnung, sondern ein für die Tiere sehr unangenehmes Geräusch.Verunsicherung durch unvorhergesehene EreignisseDann veränderten die Forscher bei einem Teil der Ratten die Haltungsbedingungen: Während einige Tiere unter normalen Kontrollbedingungen in ihren Käfigen blieben, verunsicherten die Forscher andere immer wieder durch unvorhergesehene Ereignisse. So kehrten sie beispielsweise den Hell-Dunkel-Zyklus im Käfig der Tiere um, setzten die Ratten in eine ihnen fremde Umgebung oder feuchteten die Streu der Nager an. Anschließend spielten die Wissenschaftler den Ratten Töne vor, deren Tonlage genau zwischen denen der erlernten Töne lag, und beobachteten das Verhalten der Nager. Die Ratten, die durch die unerwarteten Ereignisse in ihrer Behausung verunsichert waren, zeigten sich deutlich misstrauischer als ihre ausgeglicheneren Artgenossen: Aufgrund des für sie eigentlich neutralen Tons entschieden sie sich aus Angst vor negativen Konsequenzen viel häufiger gegen das Drücken der Taste. Auch zögerten sie länger mit der Entscheidung, ob sie reagieren sollten oder nicht. Dieses Verhalten deute auf einen sehr engen Zusammenhang zwischen dem emotionalen Zustand der Tiere und der Art, wie sie auf neue Informationen reagieren, schreiben die Forscher. Auch zeigten die Ergebnisse, wie stark die Haltungsbedingungen die Gefühle der Ratten beeinflussen.

Stromfresser im Auto kosten Sprit

Nicht alle Verbraucher gleichzeitig einschaltenStromfresser im Auto kosten Sprit

München (rpo). Wer im Winter Probleme mit seiner Autobatterie hat, sollte sich Gedanken über die vielen Gerätschaften im und am Auto Gedanken machen. Denn Licht, Gebläse, Sitzheizung verbrauchen viel Energie. Und die gibt es auch im Auto nicht zum Nulltarif.So kann das Auto mehr Strom verbrauchen als die Lichtmaschine der Autobatterie während der Fahrt nachladen kann. Wer zudem glaubt, dass der Akku den Strom praktisch zum Nulltarif liefert, ist auf dem Holzweg: Durch den erhöhten Energiebedarf steigt auch der Kraftstoffverbrauch. Doch was sind eigentlich die größten Stromfresser im Auto? Auf Platz eins liegt laut ADAC die HiFi-Anlage mit 200 Watt (allerdings nur bei voll aufgedrehter Lautstärke), gefolgt vom gesamten Motormanagement (dazu gehören beispielsweise Steuergeräte und Kraftstoffpumpe), das 180 Watt verbraucht. Ebenfalls einen hohen Energiebedarf haben das Abblendlicht mit 150 Watt sowie die heizbare Heckscheibe mit 120 Watt. Weitere große Stromverbraucher im Auto sind den Angaben zufolge: Sitzheizung (60 Watt), heizbare Außenspiegel (30 Watt), heizbare Waschdüsen (40 Watt), Nebelscheinwerfer (100 Watt), Nebelschlussleuchte (40 Watt), Gebläse im Innenraum (80 Watt), Heckscheibenwischer (50 Watt) und Scheibenwischer (80 Watt). Die Batterie wird durch die Lichtmaschine nachgeladen, die wiederum über Keilriemen angetrieben wird. Muss die Lichtmaschine an die Batterie mehr Strom liefern, dann erhöht sich der Drehwiderstand und der Verbrennungsmotor muss für den Antrieb mehr Kraft aufwenden. Und das kostet letztlich Sprit. So benötigen den Angaben zufolge beispielsweise 400 Watt elektrische Leistung je nach Motordrehzahl und Lichtmaschinen-Auslegung schon um die 0,5 Liter Kraftstoff pro 100 Kilometer. Deshalb empfehlen die ADAC-Technikexperten, vor allem die stärkeren Energieverbraucher nicht gedankenlos mitlaufen zu lassen, wenn es gar nicht notwendig ist. "Sind viele Verbraucher häufig eingeschaltet, kann das mitunter dazu führen, dass das Auto sogar während der Fahrt stehen bleibt. Tritt dieses Problem öfter auf, sollte man die Batterie gelegentlich am Ladegerät auftanken", rät ADAC-Fachmann Helmut Schmaler.

Studie: Jonglieren lässt das Gehirn wachsen

Graue Zellen auch im Alter ausbaubarStudie: Jonglieren lässt das Gehirn wachsen

Jena (rpo). Jonglieren fördert die grauen Zellen. Das In-der-Luft-halten von drei Bällen lässt nach einer Studie zwei Hirnregionen wachsen, die für das Bewegungssehen verantwortlich sind. Das geht aus einer in der neuesten Ausgabe des Wissenschaftsmagazins "Nature" veröffentlichten Studie der Universitäten Jena und Regensburg hervor. Die Forscher untersuchten dabei eine Gruppe von Erwachsenen, die durchschnittlich 22 Jahre alt waren und drei Jonglierbälle mindestens eine Minute lang in der Luft halten konnten. Ihre Hirne wurden drei Mal vermessen, kurz vor und kurz nach dem Training sowie nach einer dreimonatigen Trainingspause. Die beiden Hirnregionen seien dabei nach dem Training angewachsen, hätten sich nach der dreimonatigen Trainingsphase hingegen zurückgebildet, berichteten die Forscher. Die fraglichen Hirnpartien sind für das Bewegungssehen und für das Ergreifen von Gegenständen verantwortlich. Die Ergebnisse der Untersuchung widerlegten die Annahme, das menschliche Gehirn würde im Erwachsenenalter nicht mehr wachsen, erläuterte Christian Gaser von der Universität Jena. Bisher sei zwar ein größeres Hirnvolumen bei Musikern oder Taxifahrern festgestellt worden, stets sei aber fraglich gewesen, ob dieses angeboren oder durch das häufige Training erworben sei.