Ein paar Kniffe helfen auch UngeübtenReden: In der Kürze liegt die Würze
Egal, ob in Uni, Beruf oder zu privaten Anlässen - jeder ist schon mal in die Verlegenheit gekommen, eine Rede, ein Referat oder einen Vortrag halten zu müssen. Unabhängig vom Anlass spielt meist auch schon das Lampenfieber eine große Rolle. Für ungeübte Redner gibt es aber ein paar Kniffe, damit sie vor Publikum gut dastehen.Was soll man sagen? Wie trifft man den richtigen Ton? Wie findet man die richtigen Worte? Einerseits soll das Gesagte witzig sein, andererseits soll es natürlich auch nicht übertrieben klingen. "Die gefährlichste Falle, in die ungeübte Redner tappen, ist dass sie vergessen, sie selbst zu sein", sagt Autor und Redenschreiber Gerald Drews. Doch wer sich verstellt, wirkt gekünstelt, und das kommt bei keinem Zuhörer an. "Jemand, der normalerweise eher Dialekt spricht, sollte die Rede nicht gekünstelt auf Hochdeutsch halten", empfiehlt Drews. Besonders fatal ist die gespielte Heiterkeit, die viele Redner zu verbreiten versuchen. "Niemand erwartet, dass eher ernsthafte Menschen plötzlich komische Reden halten", sagt Drews. Er rät, lieber eine Spur zu ernst zu wirken, als gewollt witzig zu sein. Ins Schlüpfrige sollte eine Rede nie abrutschen - das fällt meist auf den Redner zurück und wird selten gut aufgenommen.Lampenfieber bekämpfenFast jeder Redner hat mit Lampenfieber zu kämpfen. "Aufgeregt zu sein, ist ganz normal. Und gerade im privaten Kreis erwartet schließlich niemand Perfektion", weiß der Experte. Wer auf die eigenen Fehler selbstironisch reagiert und mit einem Augenzwinkern weitermacht, wirkt sympathisch und kommt beim Publikum gut an. Damit man die Zuhörer gleich zu Beginn auf seiner Seite hat, ist der Anfang der Rede besonders wichtig. "Gut ist ein szenischer Einstieg, bei dem man beispielsweise ein gemeinsames Erlebnis mit dem Freund schildert", rät Drews. Im Idealfall schmunzeln die Gäste, auf keinen Fall sollte es jedoch peinlich für den oder die Gefeierten werden. "Wem nichts Passendes einfällt, dem kann bei der Suche nach einem Einstieg der Griff zur Zitatesammlung helfen", rät die Sachbuchautorin Yvonne Thalheim. Am Anfang oder Ende eignet sich auch ein kurzes Gedicht. "Ganz wichtig ist es, nicht aus den Augen zu verlieren, wer die Zuhörer sind", sagt sie. Denn was unter jüngeren Leuten noch lustig ist, kann ein älteres Publikum schon als unangenehm empfinden.Vertrauensperson einweihenEs ist jedoch nicht nötig, jedes Detail im Vorfeld abzusprechen. "Doch kann es sehr nützlich sein, die Rede vorab einer Vertrauensperson laut vorzutragen", sagt Thalheim. Die Rede sollte der Expertin zufolge zumindest für die Personen, die im Mittelpunkt stehen, eine Überraschung sein. "Wenn sie die Rede nämlich schon kennen, können sie selbst nicht mehr herzlich mitlachen", sagt auch Gerald Drews. Sowohl bei traurigen als auch bei freudigen Ereignissen gilt: Lieber zu kurz reden als zu lang. "Wenn noch weitere Redner folgen, reichen zwei bis drei Minuten völlig aus", sagt Drews. Wer länger spricht, sollte darauf achten, ob das Publikum unruhig wird. Im Zweifelsfall ist es besser, die Rede spontan abzukürzen als bis zum - für alle Seiten - bitteren Ende durchzuhalten.