plus TÜV-Checkliste TÜV: Antworten auf die wichtigsten Fragen

Alle zwei Jahre steht für Gebrauchtwagen in Deutschland die Hauptuntersuchung an, oder kurz: der TÜV. Gut vorbereitet können Sie einiges an Zeit, Nerven und Geld sparen. Wir verraten Ihnen wie.

Der Gesetzgeber schreibt alle zwei Jahre eine sogenannte Hauptuntersuchung für den Pkw vor. Bei Neuwagen steht der erste Prüftermin nach drei Jahren an. Danach wechselt die Prüfung in den Zweijahresrhythmus. Umgangssprachlich wird nur selten von der Hauptuntersuchung, sondern vereinfacht vom TÜV gesprochen. Doch der "Technische Überwachungsverein" stellt nur eine von vielen Prüforganisationen dar, bei denen ein Autobesitzer die Hauptuntersuchung durchführen lassen kann.

Seit Fall des TÜV-Monopols bieten auch andere Prüfstellen wie beispielsweise DEKRA (Deutscher Kraftfahrzeug-Überwachungs-Verein) oder GTÜ (Gesellschaft für Technische Überwachung) die HU an. Es sind viele Stellen, die befugt sind, den Wagen zu überprüfen und anschließend die Plakette auszustellen. Es geht bei der Hauptuntersuchung primär darum, Sicherheitsmängel aufzudecken und die Abgase auf Normwerte hin zu überprüfen.

Die Kosten für eine Hauptuntersuchung hängen von zahlreichen Faktoren ab, da die Gebühren sich je Prüfstelle bereits unterscheiden. Dazu kommt der Standort, beim TÜV Süd sind die Preise beispielsweise anders gegliedert als beim TÜV Nord. Bestandteil der Hauptuntersuchung ist unter anderem die Abgasuntersuchung (AU). Wer diese allerdings vorab von einer Werkstatt durchführen lässt, der kann die Kosten bereits reduzieren. Die Hauptuntersuchung an sich kostet durchschnittlich 70 Euro — wobei es eben auf die genannten Faktoren ankommt.

Mehr zum Thema TÜV-Kosten finden Sie hier: Was kostet die TÜV-Untersuchung?

Die Plakette gibt Auskunft darüber, wann der nächste Termin für die Hauptuntersuchung ansteht. Die Zahl in der Mitte steht für das Jahr. Und die Zahl, die sich direkt auf der 12-Uhr-Position befindet, die gibt den Monat an. Wer sich alle zwei Jahre zur gleichen Zeit einen Termin geben lässt, der stellt sicher, dass die Plakette nicht überraschend abläuft. Außerdem gibt es im Fahrzeugschein einen Eintrag, wann Sie mit Ihrem Wagen zur nächsten HU erscheinen müssen. Es ist nämlich nicht erlaubt, die HU zu überziehen. In diesem Falle droht ein Bußgeld von aktuell 15 Euro.

Diese Strafe ist ab dem Überschreiten des Termins von zwei Monaten vorgesehen. Sind es mehr als vier Monate, dann steigt das Bußgeld bereits auf 25 Euro. Nach einer Zeitüberschreitung von acht Monaten müssen 60 Euro Bußgeld und ein Punkt in Flensburg hingenommen werden. Aber nicht nur diese Kosten fallen an. Auch die Prüforganisationen erheben rund 20 Prozent mehr TÜV-Kosten, wenn der Termin bereits zwei Monate überschritten ist.

Sofern der TÜV erhebliche Mängel feststellt, dann wird vorerst keine Plakette ausgestellt. Der Autobesitzer hat fortan einen Monat Zeit, die beanstandeten Mängel zu beseitigen. Die Nachprüfung findet meistens relativ zeitnah statt, da sie nicht lange dauert. Es geht bei einer solchen Begutachtung nur darum, das Auto auf die zuvor festgestellten Mängel hin zu untersuchen. Wenn Sie die Frist von einem Monat nicht einhalten, dann ist eine erneute Hauptuntersuchung fällig, die wieder hohe Kosten verursacht.

Vereinfacht gesagt: Ja! Es gibt durchaus die Option, die Kosten für den TÜV zu senken. Das beginnt schon bei der Wahl der Prüforganisation. Es ist keinesfalls vorgeschrieben, dass die Hauptuntersuchung vom TÜV vorgenommen wird. Sie können auch andere Stellen aufsuchen. Ein Preisvergleich ist an dieser Stelle sehr sinnvoll. Mitunter sind bis zu 50 Prozent Preisunterschied möglich. Das erfordert ein wenig Initiative, doch die niedrigeren Kosten machen die Mühen sicherlich lohnenswert.

Es ist bekannt, auf welche Punkte der TÜV besonders achtet und welche Schwachstellen die meisten Autos haben. Mit einer Checkliste kann also bereits vorab überprüft werden, ob das Fahrzeug irgendwelche Mängel aufweist, die sich beseitigen lassen. So wird eine teure Nachprüfung umgangen. Die Abgasuntersuchung kann von der Werkstatt durchgeführt werden. Das ist einerseits günstiger und bietet andererseits die Möglichkeit, dass sich der Fachmann den Wagen einmal ansieht. Womöglich fallen ihm Mängel auf, die er mit wenig Aufwand beseitigen kann.

Mehr zum Thema TÜV-Kosten-Sparen finden Sie hier: Wie Sie TÜV-Kosten sparen können

Sie benötigen neben dem Pkw sämtliche Papiere des Wagens. Neben der Zulassungsbescheinigung Teil I ist auch die Prüfbescheinigung der Umweltverträglichkeitsuntersuchung sowie die Betriebserlaubnis notwendig. Abgesehen davon ist das Mitbringen weiterer Dokumente nicht notwendig.

Der TÜV Süd bietet beispielsweise auf seiner Webseite die Möglichkeit, eine Checkliste herunterzuladen. Mithilfe dieser Liste können Sie vor Ihrem Termin die wichtigsten Punkte abarbeiten und so sicherstellen, dass es bei der Hauptuntersuchung zu keinen bösen Überraschungen kommt. Mit einer guten Vorbereitung geht die Hauptuntersuchung gut über die Bühne teure Nachprüfungen lassen sich ebenfalls im Voraus vermeiden.

  • Beleuchtung: Laut TÜV ist die Beleuchtung einer der Mängel, der aktuell am häufigsten festgestellt wird. Vor dem Termin sollte überprüft werden, ob die Scheinwerfer zu tief oder zu hoch eingestellt sind. Testen Sie weiterhin, ob Front- und Rückleuchten sowie Bremslichter, Nebelschlussleuchte und Fernlicht funktionieren.
  • Ölverlust: Verliert der Motor Öl, wird das vom TÜV bemängelt — und zwar besonders oft. Sobald Sie einen Ölfleck unter Ihrem Wagen entdecken, sollten Sie vor der Hauptuntersuchung nach der Schwachstelle suchen und sie gegebenenfalls reparieren lassen. Weiterhin bedarf es einer Kontrolle der Kraftstoffleitungen sowie — schläuche. Sie müssen unbedingt dicht sein.
  • Lenkung: Spüren Sie während der Autofahrt ein leichtes Flattern oder eine dezente Vibration der Lenkung? Das kann dazu führen, dass Sie keine Plakette erhalten.
  • Bremsen: Gerade bei älteren Autos kommt es leicht zu einer Bemängelung der Bremsanlage. Vor dem Termin sollten Sie Trommeln, Scheiben, Leitungen und Schläuche möglichst genau anschauen. Der Stand der Bremsflüssigkeit ist ebenfalls entscheidend. Die Flüssigkeit kann gegebenenfalls schnell nachgefüllt werden. Testen Sie abschließend, ob die Gummiauflage auf dem Bremspedal noch vorhanden ist und ob die Handbremse tadellos funktioniert.
  • Reifen: Mindestens 1,6 Millimeter muss die Profiltiefe Ihrer Reifen betragen. Darüber hinaus dürfen auch die Felgen keine Schäden aufweisen und müssen richtig befestigt sein.
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