Der Audi A3 – jetzt auch mit Stufenheck

3,5 Millionen Exemplare hat Audi bisher von der A3-Baureihe verkauft – jetzt sollen es noch mehr werden: Der A3 ist erstmals als Limousine auf dem Markt und soll weiterhin junge Käufer ansprechen. Zum Beispiel durch ein Infotainmentsystem, mit dem der Audi online geht. Das alles treibt den Preis hoch.

3,5 Millionen Exemplare hat Audi bisher von der A3-Baureihe verkauft — jetzt sollen es noch mehr werden: Der A3 ist erstmals als Limousine auf dem Markt und soll weiterhin junge Käufer ansprechen. Zum Beispiel durch ein Infotainmentsystem, mit dem der Audi online geht. Das alles treibt den Preis hoch.

"Folge dem vorausfahrenden Wagen in sicherem Abstand!" Was klingt wie aus einem Agentenfilm, ist im neuen Audi A3 Realität. Gut, die Sprachsteuerung à la Knight Rider-K.I.T.T. funktioniert noch nicht. Aber dank "adaptive cruise control" hält der Audi auf Kommando Geschwindigkeit und Abstand zum Auto vor einem, bremst und beschleunigt selbstständig. Praktisch, wenn es gerade im Schneckentempo durch eine Baustelle geht oder auf der Autobahn Geschwindigkeitsbegrenzungen herrschen.

Überhaupt bietet der neue A3 zahlreiche technische Spielereien und Besonderheiten, mit denen die Zielgruppe — erfolgreiche jüngere Männer, die irgendwo zwischen Sportflitzer und Familienkutsche stehen — angesprochen werden soll. So gibt es weitere Assistenzsysteme wie "Audi side assist" oder "Audi pre sense basic", die beim Spurwechseln schützen und beim plötzlichen Bremsen unterstützen.

Dazu kommt ein ganzes Paket an Infotainment: Wer auf gute Klänge im Auto Wert legt, baut sich das Bang & Olufsen Soundsystem ein. Und mit der MMI Navigation Plus wird das Auto zum mobilen Büro. Denn auf dem schmalen, stylischen Monitor, der als Herz des Cockpits in der Mittelkonsole in Sekundenschnelle emporfährt, sind nicht nur Straßenkarten und Routenführung bestens lesbar. Der Audi ist online: Via W-Lan kann man Mails abrufen oder im Internet surfen — und auf Facebook posten, wo man unterwegs ist.

Außerdem setzt Audi nun auch in seinem Kompakten darauf, den Fahrer selbst über sein Fahrgefühl bestimmen zu lassen. Per "Drive Select" steuert der Fahrer die Charakteristik von Gasannahme, Lenkung und Fahrwerk selbst. Wir wählen im Test zunächst die "Efficiency"-Einstellung — dennoch liegt der Verbrauch bei nicht gerade sparsamen 7,8 Litern. Auf der Autobahn dann beim Überholversuch die Erkenntnis: Trotz 180 PS kommt uns der A3 irgendwie schwach auf der Brust vor. Wir wechseln fluchs in den "Dynamic"-Modus — und tatsächlich: Der Motor hängt direkter am Gas, der Audi kommt schnell aus den Puschen und fliegt nun förmlich über die Bahn. Große Unterschiede in den Modi "Automatic", "Comfort" und "Individual" konnten wir allerdings nicht feststellen.

All diese technischen Finessen haben allerdings ihren Preis. Denn serienmäßig sind sie nicht an Bord des A3. In der Grundausstattung "Attraction" kostet die Limousine mit dem kleinsten Motor 24 300 Euro — ausgestattet mit vielen Extras kann sich diese Summe nahezu verdoppeln.

Ein sportlich-schicker Kompakter war der A3 immer — ob das neue Stufenheck da mithalten kann? Denn während der Wagen von vorn durch den typischen Audi-Grill und die dank Voll-LED-Scheinwerfern hell leuchtenden Sehschlitze durchaus dynamisch daherkommt, sieht der A3 von hinten eher aus wie der gediegene A6. Irgendwie bieder das Heck, das zwar optisch an eine Oberklasse-Limousine erinnert und den A3 kaum noch wie einen Kompakten wirken lässt — wir vermissen aber schmerzlich das sportliche Hinterteil des neuen A3 Sportsback.

Immerhin: Innen ist der Wagen geräumig, Audi-typisch wertig und durchaus modern, mit Sitzen in einer Alcantara-Leder-Kombination, runden Luftdüsen und aufgeräumtem Cockpit. Gerade im Vergleich zu den Vorgängermodellen wird klar: Audi hat hier im Grunde ein kleineres Mittelklasse-Modell geschaffen — mit dem Preis eines Großen.

(RP)
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