Seit 30 Jahren lockt BMW mit Fahrspaß in der Mittelklasse. Die Fans der Bayern können sich mit dem neuen 3er auf noch mehr Sportlichkeit freuen. Die fünfte Generation setzt an, den Münchnern weitere Rekordeinkünfte einzufahren, auch wenn der Start eher unauffällig erfolgt. Mehr lesen Sie in unserem Fahrbericht.

Ausstattung

Aufatmen im Cockpit: Das zentrale Steuerungssystem für Klima, Radio und Navigation per Drehknopf auf der Mittelkonsole ist entschärft. Fahrer ohne Elektronik-Ausbildung finden jetzt mit wenigen, logischen Bedienschritten zum gewünschten Ziel.

Fahrleistung

BMW, dieses Kürzel verheißt Vorwärtsdrang. Dazu verhalf im Testwagen ein Zwei-Liter-Aggregat mit 110 kW/150 PS. Früher reichte dieses Hubraumvolumen bei den Münchner Autobauern aus, in die Welt der seidenweichen Sechszylinder-Triebwerke einzutauchen. Jetzt ackert eine schlankere, nur vier Zylinder befeuernde Anlage im Hecktriebler. Sie erledigt ihre Aufgabe mit Bravour. Selbst in dem auf sparsamen Kraftstoff-Verbrauch ausgelegten sechsten Gang gelingt es in der niederrheinischen Tiefebene, nach verträglich langem Anlauf zu überholen.

Fahrverhalten

Applaus verdient die Fahrdynamik: Der agile Bajuware mit 50:50 Achslastverteilung packt bravourös alle Herausforderungen, auf langen Strecken wie in heiklen Kurven - möglichst am Stuttgarter Stern vorbei.

Karosserie

Nanu! Ein Auto, das erst seit knapp vier Monaten auf deutschen Straßen rollt, zu den Favoriten bei den Zulassungen zählt, auf dem automobilen Laufsteg der nationalen Produktion eine gute Figur macht - und kaum einer guckt hin? Woran liegt' s? Vermutlich an dem vorsichtigen Gang, der da beim Design eingelegt worden ist. Denn diese weiß-blaue Mittelklasse-Limousine platzt nicht als Aufreger wie der provokante 7er in die PS-Szene. Er wirkt eher wie eine gebügelte Version des aggressiver auftretenden 5er aus dem selben Hause.
Da ist es tröstlich für alle Bayern-Fans, auf den zweiten Blick zu erkennen, dass auch an diesem Stufenheck einige Ecken und Kanten ein individuelles Profil bilden. Der 3er wirkt, im Vergleich zu seinem fast filigranen Vorgänger, kraftvoller, auch sportlicher. Der sanfte Scheinwerfer-Augenaufschlag der vorigen Generation ist retuschiert, jetzt wird selbstbewusst Richtung Überholspur geguckt.
Lange Motorhaube und kurze Überhänge machen optisch Dampf. Gute Idee: Am harmonischen Heck vergrößern sich die Leuchtflächen der Bremslichter je nach Druck auf das Bremspedal.

Komfort

Einstieg in die um fünf Zentimeter in der Länge (jetzt 4,5 Meter), acht Zentimeter in der Breite (auf 1,8 Meter) und 3,5 Zentimeter Radstand (nun 2,7 Meter) gestreckte Mittelklasse: Die Tür öffnet sich wie von Geisterhand per Funksignal aus dem bartlosen Schlüssel.
Auch an Innenraum hat die seit 30 Jahren gebaute 3er-Reihe gewonnen. Vor allem im Fonds dürfen sich die Passagiere freuen: Für Knie und Kopf bietet sich mehr Freiheit, lange Reisen werden auf dem komfortablen Mobiliar angenehmer.
Ein Druck auf den neuen Starterknopf genügt, schon springt das Triebwerk an, melden sich kompakt angeordnete Bedienelemente sowie das i-Drive-System (optional) mit dezenten Leuchtzeichen.
Endlich geschafft: Unter der Klappe wuchs die Aufnahmekapazität um 20 auf 460 Liter, ausreichend für den Gepäckbedarf der ganzen Familie.

Fazit

"Edel" solle die Ausstattung sein, berichtet der Verkaufsleiter eines Düsseldorfer Autohauses vom Verhalten der Kunden, die im Schnitt 8000 Euro auf den Basispreis satteln. Ohne Schmankerl wie Leder, Navi und Klimaautomatik fährt kaum ein 3er vom Hof.

Bewertung

Charme: ++++
Spaßfaktor: ++++
Wohlgefühl: +++++

Datenblatt