Audi A1 1.2 TFSI im Alltagstest Der Minimalist aus Ingolstadt

Düsseldorf (RPO). Der Autobauer Audi setzt im Konkurrenzkampf zum Mini auf den A1. Der Audi ist das Auto für Menschen, die sonst einen Mini fahren würden und eben nicht die Alternative zum VW Polo oder anderen, günstigeren Produkten aus dem Konzernregal. Ein Alltagstest mit dem kleinen Ingolstädter.

2011: Audi A1 1.2 TFSI im Test
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Mit dem 1,2-Liter-Turbo tritt der A1 vehement an. Die Leistungsangabe von 83 kW/86 PS scheint eher untertrieben. Auf Landstraßen hängt der Turbo richtig gut am Gas und die Fahrwerksabstimmung passt. Die Lenkung ist so exakt wie die serienmäßige Fünfgang-Box.

Ein sechster Gang wäre aber gut und würde den Verbrauch im Alltag sicher weiter senken. Audi gibt einen Normverbrauch von 5,1 Litern an und erreicht diesen unter anderem durch eine Start-Stopp-Automatik. Diese arbeitete, bedingt durch die winterlichen Temperaturen, aber nicht allzu häufig. Das könnte ein Grund gewesen sein, weshalb sich unser A1 im Test gut 2,5 Liter mehr als im Zyklus genehmigte.

Dem A1 geht die Puste aus

Auf der Autobahn geht dem 1,2-Liter-Motor an Steigungen etwas die Puste aus - seine Höchstgeschwindigkeit von 180 km/h erreicht er erst nach einigem Anlauf. Mehr wird es auch bergab kaum. Das muss auch nicht sein, schließlich sprechen wir von einem kleinen Auto und nicht von einer großen Reiselimousine oder einem Sportwagen.

Von beiden hat der A1 trotzdem etwas. Die Sitzposition beispielsweise ist sehr sportiv und passt zu aktivem Fahren. Auch das Interieur ist eher sportlich gestaltet. Dafür sind Material und Verarbeitung auf dem von Audi gewohnten Limousinen-Niveau.

Allerdings hat man sich im Falle unseres Testwagens, der in der Ambition-Ausstattung vorfuhr, farblich sehr am britisch-bayrischen Wettbewerber orientiert. Wasabi-Grün nennt Audi die Farbe der Polster und hat diese, weil es so schön grünt, auch noch für die Lüfterdüsen verwendet.

Reiche Singles als Zielgruppe

Das wirkt sehr poppig. Der Ingolstädter Minimalismus lässt sich durch weitere bunte Elemente im Interieur noch steigern, was den Preis des kleinen Viersitzers aber munter in die Höhe treibt.

Apropos Viersitzer: Der A1 ist genauso wenig ein Viersitzer wie der Mini. Hinter einem Fahrer mit langen Beinen kann ernsthaft niemand sitzen. Auch der Gepäckraum ist ziemlich übersichtlich, reicht aber für den Wochenendeinkauf eines Singlehaushalts mit guter Restaurantanbindung. Womit wir bei der Zielgruppe wären. Der Audi A1 ist nicht die Alternative für junge Familien, denen ein A3 zu teuer wäre.

Er zielt auf gutverdienende Singles, die sich ein kleines Luxusauto gönnen können, aber eben nicht auf der Retrowelle reiten möchten. Für die passt der A1 perfekt. Um sich unseren Testwagen leisten zu können, müssen sie rund 25.000 Euro auf den Tisch des Händlers legen. Ohne Extras wären es nur 17.200 Euro. Ein A1 ohne Extras dürfte aber ebenso selten sein wie ein Agenturparkplatz ohne Mini.

(SP-X)
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