Fahrbericht zum Ferrari FF Der ultimative Shooting Brake

Bruneck (RPO). Mit dem auf dem Genfer Salon präsentierten, 260.000 Euro teuren FF geht Ferrari neue Wege. Nicht nur der Allradantrieb, sondern vor allem die Tatsache, dass hier ein Shooting Brake die Nachfolge des durch und durch klassischen 612 Scaglietti antritt, polarisiert die Fangemeinde.

2011: Der neue Ferrari FF im Test
14 Bilder

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Dabei bietet die Form echte Vorzüge: Vier vollwertige und komfortable Sitzgelegenheiten sowie ein Gepäckraum von 450 bzw. bei umgelegten Rücksitzen 800 Litern verschaffen dem Boliden echte Langstrecken-Qualitäten.

Der 6,3-Liter-V12 - er hört auf die Bezeichnung F140 EB - leistet 485 kW/660 PS und glänzt mit einer schier unglaublichen Klangkulisse. Damit positioniert er sich unter den Supercars dieser Welt weit oben - oberhalb etwa eines Mercedes-Benz CL 65 AMG oder sämtlicher Bentley Continental-Derivate. Extrem schnell ist er überdies: Bei genau 335 km/h kommen die Fahrwiderstände zum Ausgleich.

Gutmütig im Drift

Der genial und leicht konstruierte Allradantrieb hört auf die Bezeichnug "4 Ruote Motrici" - und tritt nur in den unteren vier Gängen in Erscheinung, wobei in den Gängen ein und zwei vorn eine andere Übersetzung als in den Gängen drei und vier anliegt. In den drei obersten Gängen fünf bis sieben werden ausschließlich die Hinterräder angetrieben.

Mit diesem Allradantrieb bietet der FF nicht nur ausgeprägte Winterqualitäten, er lässt sich zudem sehr gutmütig im Drift bewegen. Trotz Aluminium-Chassis und -Karosserieteilen liegt das Gewicht des FF übrigens bei knapp 1,9 Tonnen, die allerdings durch das agile Fahrwerk und eine von Brembo zugelieferte Keramik-Bremsanlage wirksam gebändigt werden.

Allround-Qualitäten

Im Interieur fällt der Blick unwillkürlich auf die Instrumentierung und das Lenkrad, die direkt von der Formel 1 inspiriert sind. Dabei gibt es per "Manettino" vielfache Optimierungsmöglichkeiten für die Fahrzeugcharakteristik. Übrigens hat Ferrari konsequent auf Lenkstockhebel verzichtet. Die Blinker werden über Tasten auf den Lenkradspeichen betätigt - eine ergonomisch überraschend gut funktionierene Lösung.

Angesichts der extremen Fahrleistungen und der Allround-Qualitäten des FF erscheint der Preis von 260.000 Euro nicht übertrieben. Die Italiener dürften wenig Schwierigkeiten haben, die avisierten 800 Einheiten pro Jahr abzusetzen - und sich damit vom Vorgängermodell deutlich abzusetzen.

(SP-X)
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