Neuer Jeep Compass im Test Des Amerikaners neue Kleider

Düsseldorf (RPO). Jeep ist durchweg amerikanisch. Da fällt es schwer zu glauben, dass sich die Boys and Girls jenseits des Atlantiks jemals mit den Besonderheiten italienischen Automobilbaus anfreunden werden. Aber die ersten Ergebnisse nach dem Einstieg von Fiat können sich im Jeep Compass durchaus sehen lassen.

2011: Das ist der neue Jeep Compass
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2011: Das ist der neue Jeep Compass

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Das sehr umfassend erneuerte Kompakt-SUV Compass hat stilvoll an Gestalt gewonnen. Mit zwei Benzinmotoren und einem von Mercedes-Benz stammenden Diesel in zwei Leistungsstufen gibt es den 4,45 Meter langen Wagen zu Preisen ab 25.200 Euro.

Aus dem ehemals kantigen, etwas angejahrten Design des Vorderwagens ist ein schnittiger Bug mit gelungen modelliertem Kühlergrill und ausladend flacher Motorhaube geworden. Das neue Kleid des Compass ist wohlgeraten, allein die markanten, oben angeschnittenen Radhäuser wirken in den satten Kotflügelverbreiterungen etwas unengagiert. Dafür zieren neue, formschöne Rückleuchten das Heck, der Compass ist für fast jeden Zweck gut gekleidet.

Erstmals mit Frontantrieb

Allerdings ist seine Domäne nicht das Gelände. Bei aller Hingabe zur Allrad-Tradition bietet Jeep den Compass als Grundmodell zum ersten Mal mit reinem Frontantrieb an. Das senkt Spritverbrauch und Preis. Denn zumindest in der Preisliste will der Einstiegs-Jeep mit Klassenkameraden wie VW Tiguan oder Ssangyong Korando um die Wette fahren.

Den Allradantrieb gibt es nur für die beiden stärkeren von insgesamt vier Motorvarianten, dann aber mit variabler Kraftverteilung zwischen Vorder- und Hinterachse und einer Bodenfreiheit, die den rauen Einsatz in nicht zu leichtem Terrain erlaubt.

Fahrwerk überzeugt

Gewonnen hat dank der Überarbeitung das Fahrwerk. Ohne übertriebene Neigung zu Wankbewegungen in Kurven arbeitet die Federung sanft und für ein SUV angenehm komfortabel. Die Lenkung gibt sich leichtgängig und hinreichend präzise, das hakelige Getriebe hat der Compass unverändert vom Vorgänger übernommen.

Der Innenraum wirkt hochwertiger als der im früheren Modell, kommt nahe an die Qualitäten der deutschen Konkurrenten heran. Die Ausstattung ist obendrein umfangreich. Schon die Basisversion Sport bekommt neben der Klimaanlage 17-Zoll-Leichtmetallräder, Lederlenkrad, CD-Radio, eine Dachreling und ein sattes Rundum-Airbagpaket.

Ordentliches Durchzugsvermögen

Die höherwertige Variante Limited (ab 27.600 Euro) hat unter anderem Leichtmetallräder im 18-Zoll-Format, belederte Sitze mit Heizung, verdunkelte Scheiben und verchromte Auspuffblenden.

Neu ist der laufruhige Vierzylinderdiesel im Angebot, der beim Verbrauch keine schlechten Werte erreicht. 6,1 und 6,6 Liter sind akzeptabel. Der Zweiliter-Benziner mit 115 kW/156 PS reiht sich als Alternative zum durstigen 2,4-Liter-Ottomotor im Programm ein, er bietet dank seiner variablen Ventilsteuerung ordentliches Durchzugsvermögen, wie man es von einem SUV erwartet.

Die Neuauflage des Compass soll den Kundenkreis der Modellreihe verjüngen. Um die 40, erwartet der Importeur, werden die Käufer in Deutschland an Jahren zählen. In Zukunft will man diese Zielgruppe mit einem noch kompakteren SUV ansprechen, das 2013 erscheinen soll. Dann werden auch die Nachfolger der Modellreihen Patriot und Cherokee vorgestellt.

(SP-X/chk)
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