Mit dem Mondeo bietet Ford einen innovativen Benzin-Direkteinspritzer an. Nach der Modellpflege wirkt der Kölner nobel. Er ist ein echter Angriff auf die Oberklasse, denn markantes Design, gute Fahrdynamik und ansprechender Komfort machen ihn zu einer preisgünstigen Alternative.

Ausstattung

Der Bordcomputer signalisiert dem Fahrer unter anderem, wie weit man mit dem Tankinhalt voraussichtlich noch kommt. Der Rechner im Testwagen erwies sich allerdings, nachdem es auf die Reserve zuging, als etwas unentschlossen. Zeigte das Gerät abends bei der Einfahrt in die Garage noch eine beruhigende Restreichweite von 100 Kilometern an, so waren es am nächsten Morgen nur noch 17. Kurz vor dem Erreichen der rettenden Zapfsäule sprang die Anzeige erneut um - diesmal sollte der Tankinhalt sogar für 120 Kilometer reichen.
In der Ghia-Version sind das Sound-System, Klimaautomatik, Sitzheizung, Alu-Felgen und Lederlenkrad serienmäßig. Die Sicherheitsausstattung mit ESP, Front, Kopf- und Seitenairbags ist komplett. Der Innenraum wirkt hochwertig, die große, ovale Uhr in der Mittelkonsole mag als Retro-Style durchgehen. Xenonlicht ist für 840 Euro extra zu haben, das leicht bedienbare Navigationssystem mit Touchscreenmonitor kostet 2.095 Euro zusätzlich.

Fahrleistung

Der Motor schnurrt kaum hörbar wie ein Sechszylinder. Der Antritt kann sich sehen lassen, obwohl 130 PS für eine ausgewachsene Limousine nicht sehr viel sind. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 207 Stundenkilometern. Das Getriebe hat sechs lang übersetzte Gänge, zum Überholen muss man meist in den fünften schalten. Der SCI wurde nicht für Raser, sondern für Sparfüchse konzipiert.

Karosserie

In meinem Autoquartett war der Ford-Taunus eine gefürchtete Lusche. Zu schwer, zu wenig PS, ein Wagen für Opas mit Hut, da waren sich die Jungs in unserer Straße einig. Das ging mir auf dem Weg zum Parkplatz durch den Kopf, als ich den Testwagen abholte. Der Mondeo ist ja quasi der "Enkel" des Taunus. Immer noch ein Wagen für Opas mit Hut? Von wegen! Der erste Eindruck ist positiv. Der Mondeo 1.8 SCI sieht dynamisch aus. Klaren Linien, Chromdekor, Gitternetz-Kühlergrill. Ein sportlich-eleganter Typ. Der hat zum Glück gar nichts mehr seinem spießigen Ahnen gemein. Auch der Innenraum wirkt harmonisch. Man hat das Gefühl, in ein Oberklasse-Modell einzusteigen. Dabei tritt der Mondeo in der Mittelklasse gegen Audi A4, Opel-Vectra und Co. an.

Komfort

Das Platzangebot in der 4,75 Meter langen Limousine ist großzügig, Kopf- und Beinfreiheit sind üppig. Raumkreuzer Mondeo - ein perfektes Fahrzeug für lange Strecken.

Wirtschaftlichkeit

SCI steht für "Smart Charge Injection", was sich frei mit "intelligente Spritzufuhr" übersetzen lässt. In dem Direkteinspritzer gelangt der Kraftstoff mit hohem Druck in die Zylinder, wo er besonders sparsam verbrennt. Im Vergleich zu einem konventionellen Benziner benötigt der SCI im Idealfall bis zu acht Prozent weniger. 7,2 Liter gibt Ford als Durchschnittsverbrauch an - der Testverbrauch lag allerdings deutlich darüber. Wer den Aufpreis von 1.050 Euro gegenüber dem "normalen" 125-PS-Benziner also erwirtschaften will, sollte sich beim Gasgeben zurückhalten.

Fazit

Der 1.8 SCI Ghia kostet als fünftürige Limousine 25.675 Euro und zählt damit zu den preiswertesten Fahrzeugen seiner Klasse. Markantes Design, Fahrdynamik und Komfort zeichnen den Mondeo aus. Ein Trumpf im Autoquartett der Jungs von heute.

Bewertung

Charme: +++
Spaßfaktor: +++
Wohlgefühl: +++++
Stärken: Viel Platz, gute Verarbeitung, günstiger Preis
Schwächen: Motor zu schwach, hoher Verbrauch bei schneller Fahrt

Datenblatt