Fahrbericht im CT 200h Lexus — kompakt und sparsam

Düsseldorf · Schrecksekunde in der Mittagsstunde: Obwohl wir mit unserem Lexus CT 200 h fast schon auf seiner Höhe sind, geht ein älterer Herr ungerührt zu seinem halb auf der Straße geparkten Wagen und macht die Fahrertür auf. Nur ein wilder Schlenker verhindert Schlimmeres – doch wirklich schelten wollen wir den Mann nicht: Er hat den im reinen Elektrobetrieb und damit lautlos "heransegelnden" Lexus wohl einfach nicht gehört. Was immerhin zeigt, dass die immer noch faszinierende Erfahrung des geräuschlosen Dahingleitens nicht ganz ohne Risiken und Nebenwirkungen ist.

Der neue Lexus CT 200h
15 Bilder

Der neue Lexus CT 200h

15 Bilder

Schrecksekunde in der Mittagsstunde: Obwohl wir mit unserem Lexus CT 200 h fast schon auf seiner Höhe sind, geht ein älterer Herr ungerührt zu seinem halb auf der Straße geparkten Wagen und macht die Fahrertür auf. Nur ein wilder Schlenker verhindert Schlimmeres — doch wirklich schelten wollen wir den Mann nicht: Er hat den im reinen Elektrobetrieb und damit lautlos "heransegelnden" Lexus wohl einfach nicht gehört. Was immerhin zeigt, dass die immer noch faszinierende Erfahrung des geräuschlosen Dahingleitens nicht ganz ohne Risiken und Nebenwirkungen ist.

Sehr lange allerdings hält die "Gefahr" nicht an — nach rund zwei Kilometern bei maximal 45 km/h ist die Kraft der Batterie erschöpft und der traditionelle Motor muss wieder ran, ein Benziner mit 99 PS (73 kW), derweil die Elektromaschine 82 PS (60 kW) zur Systemleistung beisteuert. Ein intelligentes Energie-Management mit insgesamt sorgt dafür, dass beide Triebwerke sparsam und effizient zusammenwirken.

Per Wahlschalter hat zudem der Fahrer die Möglichkeit, situationsbedingt eigene Akzente vom reinen Elektrobetrieb bis zum Sport-Modus zu setzen. Wobei das kräftige Rot, das im Power-Fall statt des Eco-Blau im Cockpit aufscheint, mehr verspricht, als der kompakte Lexus auf der Straße einzulösen vermag. Die Fahrleistungen sind für hiesige Verkehrsverhältnisse ordentlich — sportlich sind sie, auch im Vergleich zu Konkurrenten wie dem 1er BMW oder dem Audi A 3, eher nicht.

Aber wer erwartet schon Sprinter-Qualitäten, wenn er über die Anzeige des Energieflusses im schicken Cockpit seinem Auto beim Sprit-Sparen zuschauen kann? Im Lexus CT 200 h tut man dies aus vergleichsweise tiefer, aber nicht unangenehmer Sitzposition, die noch ein wenig bequemer wäre, wenn sich die Mittelkonsole nicht so Respekt erheischend breitmachen würde. Die Bedienelemente darauf sind zwar übersichtlich angeordnet, aber weil die Designer unbedingt auch noch einen Flaschenhalter unterbringen wollten, bleibt für den Arm nur eine schmale, wenig kommode Ablagefläche.

Die eher gefühlte Enge auf den vorderen Plätzen findet sich auf den Rücksitzen "in echt" wieder, zumindest für längere Strecken sollten dort nicht unbedingt die "Sitzriesen" der Reisegesellschaft Platz nehmen müssen. Dafür entschädigt der kleine Lexus mit einer sehr gediegenen Ausstattung, die schon in der Basisversion Sportsitze in Velours-Ausführung, Zwei-Zonen-Klimaautomatik, Sportlederlenkrad und eine Hifi-Anlage mit Lenkradfernbedienung bietet. Trotzdem bleibt noch viel Luft nach oben. Für ein Festplatten-Navigationssystem etwa, zu dem auch eine Rückfahrkamera mit Einparkunterstützung gehört. Angesichts der Unübersichtlichkeit der Lexus-Karosse sind die 2750 Euro extra dafür fast ein Schnäppchen.

(sgo/jre/top/chk)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort