Baujahr 2004 Mazda 3

Mazda 3 / Baujahr 2004

Mazda 3
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Mazda 3 / Baujahr 2004

Wie sehen "Emotionen in Bewegung" aus? Die Liebe fährt Fahrrad, die Wut nimmt den Zug, die Trauer reist per Bus? Mazdas Marketingstrategen werden's wohl wissen, bewerben sie mit diesem Motto doch ihre gesamte Modellpalette. Darunter auch den Mazda 3, der sicher etliches zu bieten hat, nur keine Emotionen. Schon der Vorgänger, der Mazda 323, zählte in der Golfklasse eher zum gesichtslosen Verfolgerfeld. Was seine Erfolgsbilanz kaum trübte: Seit 1978 hat sich der kompakte Japaner in Europa mehr als 1,9 Millionen Mal verkauft.

Ausstattung

Punkten kann der Mazda bei der recht kompletten Ausstattung. Los geht's bei rund 15000 Euro für die 1,4-Liter-Maschine, Musikanlage und Zentralverriegelung inklusive. Seit kurzem lässt sich der Mazda zudem als elegante Limousine mit Stummelheck ordern. Wer fragt bei diesem Angebot nach Emotionen?

Fahrleistung

Wer darauf hofft, derartige Schwäche mit einem kräftigen Antritt kompensieren zu können, muss etwas tiefer in die Tasche greifen. Denn schon die mittlere Maschine mit 1,6 Liter Hubraum und 77 kW/105 PS schwächelt arg, wenn's darum geht, das Attribut Sport auch umzusetzen. Zwar ist der Japaner mit einer Höchstgeschwindigkeit von 182 km/h absolut autobahnkompatibel, aber es fehlt ihm eindeutig an Durchzugskraft. Vielleicht gibt sich das, wenn man zum 2,0-Liter-Aggregat mit 150 PS greift, was aber wohl die Ausnahme bleiben wird. Immerhin zapft der 1,6-Mazda an der Tanksäule nicht unverhältnismäßig viele Euro aus dem Portmonee: Der Testverbrauch lag bei 8,4 Liter.

Fahrverhalten

Im Kontrast zu den moderaten Motorleistungen scheint das Fahrwerk fast eine Spur zu straff und die Bremsen zu giftig ausgelegt - irgendwie mangelt es hier an Harmonie.

Karosserie

Wenn's an den Emotionen nicht liegt, woran dran? An der gleichbleibenden Zuverlässigkeit wohl in erster Linie, und natürlich am Preis. Längst drehen aber auch die Japaner kräftig an der Design-Schraube. Für den neuen Mazda 3 sprangen dabei ein paar dynamische Linien und scharfe Kanten heraus, die sofort eine gewisse Sportlichkeit vermitteln. Nicht umsonst führt der Fünftürer den Beinamen Sport. Optisch ausgestellte Kotflügel vermitteln zudem einen aggressiven Auftritt. Die Klarglas-Heckleuchten und die weit nach hinten gezogenen Scheinwerfer kennt man vom großen Bruder Mazda 6. Im Gegensatz zur bissigen Front wirkt die große Heckklappe fast etwas zu brav - vielleicht eine Reminiszenz an verstaubtere Zeiten.

Komfort

Neu erfinden wollen und können die Japaner die Kompaktklasse natürlich nicht. So erinnern die tiefliegenden Rundinstrumente an den Alfa 147, während die Mittelkonsole eher aus dem alten A3 entliehen scheint. Trotzdem harmoniert alles miteinander, was sowohl am angenehmen Material als auch an der sorgfältigen Verarbeitung liegt. Dass man sich im Mazda 3 gleich wohl fühlt, liegt aber vor allem an den üppigen Platzverhältnissen, die der Wagen seinem Radstand von 2,64 Meter verdankt. So müssen selbst Passagiere im Fond nicht die Knie abschrauben - für einen Kompakten nicht selbstverständlich. Die Freiheit im Innenraum bezahlen Mazda-Fahrer jedoch mit einem geschrumpften Laderaum. Gerade mal 300 Liter fasst das Gepäckabteil - zu wenig für die Kleinfamilie.

Datenblatt

Hubraum1598
Zylinder/Ventile4/4
Leistung77/105
max. Drehmoment145/4000 Nm
max. Geschwindigkeit182 km/h
Beschleunigung11,0 s
Länge/Breite/Höhe4420/1755/1465 mm
Radstand2640 mm
Leergewicht1260 kg
Zuladung435 kg
Kofferraum300 - 635 l
Testverbrauch8,4 l
Vers.-Klassen KH/TK/VK15/15/26
Preis16.890

(rp)
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