Eigentlich müssen Mercedes-Fans den Technikern von Audi und BMW danken. Die nämlich haben in den vergangenen Jahren so gute Diesel auf den Markt gebracht, dass die Stuttgarter dringend nachziehen mussten. Das Ergebnis sind die Diesel mit der Common Rail-Tecnik, am Kürzel CDI erkennbar. Wir fuhren das Spitzenmodell, den 320 CDI.

Ausstattung

Ansonsten bietet die E-Klasse all die Vorzüge, die zum grßen Erfolg des Modells beitragen: ausgezeichnete Sitze mit gutem Seitenhalt, großzügigen Platz vorne und hinten, ein gediegenes Interieur schon bei der Serienausstattung. Die kann man aber, wie immer bei Mercedes, mit einigen nützlichen Zutaten (Beispiel Navigationssystem) fast um den Wert eines Kleinwagens aufpeppen.

Fahrleistung

Zurück zu den inneren Werten - dem Motor: Da hat die Konkurrenz wenig entgegenzusetzen, abgesehen von dem Riesen-Diesel des BMW 740 tds. In Zahlen: Das Drehmoment des 320 CDI liegt bei gewaltigen 470 Nm und steht bereits bei 1.800 U/min zur Verfügng, 197 PS (145 kW) bei 4.200 U/min werden von einer serienmäß9igen Fünf-Gang-Automatik gebändigt. Für den Fahrer hießt das: Kraft satt, wann immer er sie will - und puren Fahrspaß. Wenn er möchte, kann er die neue Automatik - ähnlich einer Tiptronic - manuell schalten: Seitlicher Druck auf den Hebel hält den Gang oder schaltet rauf und runter. Die nicht gerade leichte Limousine spurtet in acht Sekunden von 0 auf 100 und wirkt dabei wie von einem riesigen Gummiband gezogen. Benziner, die ungefähr in der gleichen PS-Klasse liegen, haben nicht die Spur einer Chance, da mitzuziehen.

Karosserie

Auf den ersten Blick scheint die E-Klasse trotz Facelift unverändert. In Wirklichkeit, sagt DaimlerChrysler, sind aber insgesamt 1.800 Teile erneuert worden. Die meisten davon werkeln jedoch im Verborgenen. Wer der neuen E-Klasse tief in die Augen schaut, bermerkt umgehend eine Veränderung: Die vorher runden Scheinwerfer sind nun eindeutig oval, die gesamte Frontpartie korrespondiert in Linienführung und Lackierung mit dem großen Bruder, der S-Klasse. Von diesem Spitzenmodell übernahm man auch die Platzierung der Blinker in den Außenspiegeln - optisch nicht schlecht, sicherheitstechnisch vermutlich nicht relevant, aber teuer, wenn man mit dem Spiegel mal die Wand touchiert.

Komfort

Dabei zeigt sich der bullenstarke Selbstzünder unter der wuchtigen Haube beim Thema Geräuschentwicklung zart und zurückhaltend: Einmal auf Betriebstemperatur, schnurrt er sonor wie eine Raubkatze, selbst beim Kaltstart ist ein Nageln nur hörbar, wenn man das Ohr dicht an die Haube hält. Durchaus denkbar, dieses Auto zu fahren, ohne dass man akustisch signalisiert bekommt, einen Sechszylinder zu bewegen, der Öl verfeuert. Dieselfahrer sind oft Sparfüchse - was also genehmigt sich der 320 CDI? An der Zapfsäule kommt, wie beim Fahren, Freude auf: Wer nicht gerade permamenten Bleifuß bevorzugt, der kann diesen Wagen mit einem Durchschnittsverbrauch zwischen acht und neun Litern bewegen - angesichts der Leistung und des Komforts ein beachtlicher Wert.

Datenblatt