Baujahr 2005 Peugeot 407 SW Esplanade 1.8
Peugeot 407 SW Esplanade 1.8 / Baujahr 2005
Peugeot 407 SW Esplanade 1.8 / Baujahr 2005
Von außen macht er ja viel her, der dicke, schicke Franzose. Sein riesiges Hafisch-Maul (Kühlergrill), forsches Kinn und sein knackiges Hinterteil verbinden sich zu einer interessanten, raubkatzenartigen Silhouette. Der Peugeot 407 Esplanade gefällt so sehr wie er auffällt. Schnittig wie ein Coupé ist er trotz seines bauchigen Volumens.
Fahrleistung
Das kleinste Aggregat in einem Motoren-Programm, das bis zum 211 PS starken Dreiliter-Sechszylinder und zum Zweiliter-Diesel (136 PS)reicht, ist dem starken Löwenanspruch nicht wirklich angemessen: Behäbig nur quält sich die Limousine in den unflexiblen fünften Gang hoch, um die Fahrerin bei kleineren Autobahnduellen regelrecht verhungern zu lassen. Auch der Spritverbrauch liegt mit knapp über acht Litern (8,3) angesichts des schwachen Motors nur im noch verträglichen Grenzbereich.
Fahrverhalten
Gemessen an seinen äußeren Werten kommen die inneren deutlich schlechter weg. Wer die einfachste Version, den Esplanade mit 116 PS und ohne Extras fährt, hat zwar "nur" 20990 Euro für einen großen Peugeot hingeblättert, aber der Wagen enthüllt auch hier und da seine Grenzen. Zum Beispiel bei der Schlechtwetter-Fahrt auf der Autobahn: Dauerregen und Sturmböen dienen einer großen allgemeinen Verunsicherung. Neben jedem LKW schwankt der 407 beim Überholvorgang wie ein Schiff auf hoher See. Windstöße kann er trotz seiner windschlüpfrigen Form nicht gut wegstecken. In die Kurven geht er nicht sportlich-kompakt, sondern weich-federnd wie eine französische Chaiselongue. Was die Autobauer als die Technologie des doppelten Dreiecksquergelenks mit entkoppeltem Achsschenkel für die Vorderachse preisen, was sie dem Rennsport entnommen haben und erstmals beim 407 in Serie einsetzen, erschließt sich dem Fahrer als ungeliebte Ungenauigkeit mit Schwenks im Heck - und ist, wenn auch innovativ, auf jeden Fall gewöhnungsbedürftig.
Komfort
Und auch drinnen fühlt sich die Fahrerin direkt wohl. Der Sitz ist komfortabel, die Anordnung der Instrumente funktionell, kurzum: alles am rechten Ort. Rundum maximal verglast ist der Wagen, so dass man hinter dem Steuer nur Landschaft oder Straße wahrnimmt, das eigene Blech - Kotflügel oder Haube - liegt außerhalb des Fahrer-Sichtkreises. So entsteht ein tagheller Panoramablick, der den Fahrer erst beim Einparken und in engen Parkhäusern auf den Boden der Tatsachen zurückbeamt. Für dieses Auto gäbe man sofort die 400 Euro für die rückwärtige Einparkhilfe aus, um sich damit langwieriges Manövrieren zu ersparen.
Fazit
Wer gerne gemütlich in einem edlen Wagen durch die Gegend kutschiert, der ist gut bedient mit dem 407 Esplanade, ein paar Extras sollte man sich auf jeden Fall leisten und vor allem die spät ansprechende Hupe reklamieren. Bevor die gefunden und angesprungen ist, passiert noch ein Unglück.
Datenblatt
Hubraum | 1749 ccm |
Zylinder/Ventile | 4/4 |
Leistung | 116/85 |
max. Drehmoment | 160 Nm |
max. Geschwindigkeit | 200 |
Beschleunigung | 11,3 s |
Länge/Breite/Höhe | 4676/1811/1445 mm |
Radstand | 2525 mm |
Leergewicht | 1475 kg |
Zuladung | 505 kg |
Kofferraum | 407 l |
Testverbrauch | 8,3 l S |
Vers.-Klassen KH/TK/VK | 19/18/17 |
Preis | 20990 |