Er ist echt kein Hingucker, dieser so genannte Hochdachkombi. Der praktische Franzose entwickelt seine Werte erst auf den zweiten Blick. Und nach der ersten Probefahrt. Frauen lieben den Kangoo, diesen Eindruck gewinnt man in den Vororten großer Städte. Neben der weiblichen Liebe zum Sammeln und Horten, die der Kangoo dank seines Raumangebotes und seiner mehr als ein Dutzend Ablagefächer hervorragend bedient, erweist er sich auch als wendiger Stadtwagen.

Fahrverhalten

Pluspunkte holt sich der familienfreundliche Kleinbus dank einer Überblick verschaffenden hohen Fahrerposition und dank seiner Größe. Er lässt sich prima einparken, hat einen handlichen Wendekreis, und wenn sich der Nachbar in der Parktasche einmal allzu zu eng angeschmiegt hat, kommen die Schiebetüren zum Einsatz. Kinder springen beherzt heraus - ohne üble Folgen am Lack des anderen.

Komfort

Apropos Kinder: Selbst ein Kinderwagen lässt sich ohne Verrenkungen in den ruckzuck von 650 auf 2600 Liter Volumen umgebauten Laderaum schieben, oder einige Fahrräder, auch mehrere Fässchen Bier. Der Kindersitz hat von den detailverliebten Autobauern eine extra Vorrichtung erhalten, die ihn sicher auf der Rückbank verankert.

Wirtschaftlichkeit

In Crashtests hat sich das rundum großzügig verglaste Auto bewährt, vier Sterne von fünf möglichen erhalten. 95 Prozent der Bauteile sind voll recyclebar. Wer alle Details zusammenzählt und einen Preis von 13 800 Euro beim 65-PS-Modell (14 350 Euro bei 82 PS) ins Kalkül zieht, der kommt auf den Geschmack. Der nicht allzu laute Motor des 1.5 dCi hält auf der Autobahn ruhig seine 150 km/h, verbraucht im Schnitt 5,8 Liter.

Fazit

Wind mag der hohe Aufbau nicht. Der Blick auf die Geräte ist durchs Lenkrad versperrt, und bis man die elektronischen Vorrichtungen zu bedienen lernt, vergeht eine Zeit. Eine Alternative zur komfortableren Limousine ist der karge Kangoo nicht, doch wer sein Auto von Fall zu Fall als Kleintransporter oder Minibus einsetzt, dazu preiswert fahren will, der ist bestens bedient.

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