Fahrbericht Volvo V70 — junger Schwede

Düsseldorf · Schon wieder drängt die Zeit: Sohn und Tochter müssen noch in die Kindersitze auf der Rückbank gehievt werden. Schnell noch Ranzen, Kita-Tasche, Matschhosen und Gummistiefel in den Kofferraum, und los geht die frühmorgendliche Runde zu Schule und Kindertagesstätte. Bevor dann auf der Fahrt ins Büro zum ersten Mal durchgeatmet wird.

Das ist der Volvo V70 (Baujahr 2010)
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Das ist der Volvo V70 (Baujahr 2010)

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Familienväter kennen dieses Szenario, und es ist kein Wunder, dass Volvo bei der Werbung für den V70 vor allem auf den ambitionierten Jung-Papi abzielt, der Wert auf moderne Technik, Design und Sicherheit legt.

Der V70 ist Volvos Markenikone: ein bewährter Kombi der Premiumklasse. Hatte er in den 80er-Jahren noch die Stromlinienförmigkeit eines Brotkastens, wirkt der neue V70 bei einer Länge von 4,82 Metern zwar noch wuchtig, aber geglättet. Kantig setzt sich nur noch das steile Kombiheck ab.

Natürlich muss ein guter Kombi zuallererst Platz bieten: Beim V70 sind es 575 beziehungsweise 1600 Liter Gepäckraumvolumen. Die Beinfreiheit auf der Rückbank ist komfortabel, die Rückseiten von Fahrer- und Beifahrersitz sind nicht nach jedem zweiten Tag von matschigen Kinderstiefeln verschmutzt. Auch das Umklappen der Rücksitze ist einfach. Mit zwei Handgriffen entsteht eine komfortable Ladefläche von 1,87 Metern Länge und 1,08 Metern Breite.

Volvo hat dem im Herbst 2010 auf den Markt gebrachten V70 noch einmal ein Facelift verpasst: Die Mittelkonsole wirkt aufgeräumt, die Bedienung des Navigationssystems wurde verbessert, ebenso die Funktionalität der weiteren Sicherheits- und Assistenzsysteme.

Die getestete Version, der V70 D3 mit 163 PS und Sechs-Gang-Schaltgetriebe, warnt beim Überholen vor einem Fahrzeug im toten Winkel, hält auf Wunsch Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug und hat eine Rückfahrkamera an Bord. Serienmäßig eingebaut ist beim V70 jetzt auch das City-Safety-System, das selbstständig ab Tempo 30 abbremst. Eine Fußgängererkennung mit automatischer Notbremsfunktion ist optional.

Die Motorleistung des V70 D3 ist völlig ausreichend dafür, dass der junge oder jung gebliebene Familienvater auch mal schwungvoll unterwegs sein kann. Aus dem Stand legt der Fünfzylinder zügig los, von null auf hundert Kilometer beschleunigt er unter zehn Sekunden. Auch bei mehr als 3000 Umdrehungen bleibt der Motor angenehm leise. Beim Verbrauch lag der V70 D3, hauptsächlich innerorts gefahren, bei 7,2 Litern — und damit doch um einiges über den Händlerangaben (6,4 Liter).

Der Volvo V70 D3 ist ein starker Fünfzylinder-Diesel, der technisch und ästhetisch überzeugt. Ein Premium-Kombi, der an vergleichbare Fahrzeuge von BMW, Audi und Mercedes heranreicht, allerdings auch preislich gesehen: Die mit vielen Extras ausgerüstete Testversion kostet knapp 60 000 Euro.

(RP/sgo/csr/csi)
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