Die neuen Modelle E-Bike-Trends 2017 - Kurioses, Cooles und Klappbares

Düsseldorf · Der Trend zum Mittelmotor setzt sich fort, die Akkus werden immer unauffälliger versteckt und die Reichweiten steigen. Was es 2017 sonst noch Neues bei E-Bikes, Pedelecs & Co. gibt, lesen Sie hier.

E-Bikes und Pedelecs - die neuen Modelle 2017
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Foto: Hersteller

Pedelecs und E-Bikes sind in Deutschland gefragter denn je. In immer mehr Nischen dringt der E-Antrieb vor, immer mehr Modelle kommen auf den Markt. Wir haben einige Highlights und Kuriositäten gefunden, die besonders viel Appetit auf die neue Saison machen.

Allgemein setzt sich bei den E-Bikes der Trend zum Mittelmotor fort. Parallel werden immer leistungsfähigere und reichweitenstärkere Batterien montiert. Bosch hat kürzlich seine Performance-Line-CX-Motoren zudem fit für einen doppelten Akkupack gemacht, was neue Reichweiten erlaubt.

Ein weiterer Trend betrifft die Unterbringung des Akkus. Gepäckträger sind out, zunehmend wird der Speicher elegant in den Rahmen integriert. Ein Beispiel für eine besonders gelungene Integration hat Pininfarina mit dem E-Voluzione vorgestellt, das im Mai 2017 auf den Markt kommen soll.

Eurobike 2017 - Transport-Innovationen fürs Fahrrad
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Eurobike 2016 - Transport-Innovationen fürs Fahrrad

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Vor allem im Bereich der hochwertigen City- und Tourenräder kündigen sich für das Modelljahr 2017 einige Neuheiten an. Dem Trend nach edlen E-Rädern trägt Kalkhoff seit einiger Zeit mit der Integrale-Serie Rechnung. Neue Mitglieder der Familie sind die Modelle Edition Silver und Brooks.

Zur Wahl stehen Kettenschaltung oder Riemenantrieb mit Nabengetriebe. Beide sind mit dem Impulse-Evo-Antrieb (Mittelmotor, 250 Watt) ausgestattet. Die Reichweite mit dem schick im Unterrohr integrierten 17-Ah-Akku soll etwa 200 Kilometer betragen. Die Edel-Bikes sind mit Bordcomputer, Navigator und einem Ultra-Modus für Extra-Beschleunigung ausgerüstet. Die Preise starten bei etwa 4500 Euro.

Preislich auf ähnlichem Niveau bewegt sich das Delite von Riese & Müller, das in nunmehr dritter Generation an den Start geht. Das von einem Bosch-Mittelmotor getriebene Tourenbike ist weiterhin in 25- oder 45-km/h-Versionen zu haben.

Der Kunde kann zwischen fünf Ausstattungsvarianten mit Kettenschaltung, Nabenschaltung oder Automatik wählen. Das mindestens 23 Kilogramm schwere, vollgefederte E-Bike, bei dem praktischerweise auch der Gepäckträger mitgefedert ist, soll mindestens 4800 Euro kosten.

Eurobike 2016 - Trends bei Fahrrädern - von Packesel bis E-Mobil
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Foto: dpa, kaz sir

Für viele Transport-Szenarien gerüstet ist das Stadt-Pedelec Yakun Urban von Winora. Das mindestens 3300 Euro teure E-Fahrrad bietet einen elegant integrierten und schlanken Gepäckträger mit solider Aufnahme für speziell abgestimmte Fahrradtaschen sowie eine festmontierte Anhängerkupplung. Beim Wocheneinkauf kann der Yakun-Nutzer getrost sein Auto stehen lassen.

Zu einem ähnlichen Preis bekommt man das neue Stadt-Pedelec E-Xite von Koga. In einer ungefederten Variante bietet es eine Karbongabel sowie eine Zehngang-Kettenschaltung, Scheibenbremsen und Boschs zugstarken CX-Motor.

Etwas komfortabler ausgelegt ist das E-Xite N8 mit Federgabel, Achtgang-Nabenschaltung, hydraulischen Felgenbremsen sowie dem Active-Line-Antrieb ebenfalls von Bosch. Beide Modelle sind ab Frühjahr 2017 mit Diamant- oder Mixte-Rahmen ab 3400 Euro erhältlich.

Eine schnelle Alternative ist die neue U-Serie von Flyer. Das City-S-Pedelec (45 km/h) soll in der Welt der Zweitwagen wildern. Als Neuheit bietet es die Flyer Intelligent Technology (FIT), die direkt in den Panasonic-Mittelmotor ein automatisch oder manuell schaltbares Zweiganggetriebe integriert.

Eurobike 2017: Fahrräder, E-Bikes & Pedelecs - die neuen Modelle 2018
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Foto: dpa, lix fgj mau wie

Weitere Besonderheiten sind ein 3,5-Zoll-Display am Lenker sowie eine elektrisch gesteuerte Bedieneinheit für die untereinander kommunizierenden Elemente Motor, Getriebe und Licht.

Ebenfalls zu den City-Bikes zählen die Klappräder, bei denen E-Varianten schwer im Kommen sind. Den bisherigen Gerüchten, dass Brompton 2016 eine elektrifizierte Version vorstellen wird, sind bislang keine Taten gefolgt.

Andere sind da schon weiter, wie etwa Tern mit dem Elektron. Das kompakt faltbare E-Bike mit Bosch-Mittelmotor bietet bis zu 100 Kilometer Reichweite, kostet allerdings rund 3000 Euro.

Ein sich sogar selbst ladendes E-Faltrad bietet künftig die österreichische Firma Vello mit dem Bike+. Hier kommt eine Radnabeneinheit von Zehus zum Einsatz, die Akku und rekuperierenden E-Motor in sich vereint. Mit gut 11 Kilogramm wiegt es nur etwa halb so viel wie das Elektron von Tern.

Wer gern in entspannter Köperhaltung tourt, kann sich vom neuen E-Trike Scorpion von HP Velotechnik verwöhnen lassen. Der Clou: Zum Modelljahr 2017 ist die elektrisch angetriebene Variante mit Automatikschaltung und Hinterradfederung bestellbar. Mit allen Extras ist das 31 Kilogramm schwere Bike über 6000 Euro teuer.

Deutlich günstiger und mit viel Platz für Gepäck gesegnet ist das neue modulare Cargo-E-Bike Packster von Riese & Müller. Das Long-John-Lastenrad ist besonders wendig und variabel.

Vello Bike+ - ein E-Bike zum Zusammenfalten
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Foto: Vello

Ob eine Europalette oder den Nachwuchs auf optional bestellbare Sicherheitssitzen — das Packster packt fast alles. Trotz schwerer Last muss man sich nicht abstrampeln, denn der Bosch-Mittelmotor kann 25 oder 45 km/h schnell und dank optionalem Akku-Doppelpack ziemlich weit antreiben. Preis: ab 4000 Euro.

Für die kommende Fahrradsaison wächst vor allem das Angebot an Mountainbikes mit E-Antrieb. Der eingebaute "Lift" bietet vor allem Untrainierten ungeahnte Eroberungs-Möglichkeiten.

Elektrische Schubkraft bietet zum Beispiel das neue Uproc 7 von Flyer. Die Trailmaschine kombiniert einen Mittelmotor mit Zweigang-Getriebe mit Shimano XT- oder SLX-Schaltung. Das Fully bietet vorne wie hinten 16 Zentimeter Federweg, hydraulische Scheibenbremsen und optional einen Frontscheinwerfer. Die Preise starten bei 4700 Euro.

Deutlich teurer, nämlich 6400 Euro, ist das Redemption-e 10 von Felt Bicycles. Das neue Topmodell ist mit Federelementen von Rockshox und der E-Mountainbike-Schaltung EX1 von Sram mit acht weit gestuften Gängen ausgestattet.

Als Antrieb kommt der CX-Mittelmotor mit 250- oder 500-Wh-Akku zum Einsatz. Die Topversion e 10 ist seit September am Markt, im Frühjahr 2017 folgen günstigere Ausstattungen ab 4500 Euro.

E-Bikes im Test - teils gravierende Sicherheitsmängel
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Foto: ADAC

Anders als bei den Redemption-Modellen setzt KTM auf besonders viele Gänge. Mit einer Rekordzahl 30 Fahrstufen wuchert das neue 29er-Hardtail Macina Force 271 E30 von KTM. Hier haben die Österreicher eine 10-fach-Kettenschaltung und einen Mittelmotor mit 3-Gang-Getriebenabe kombiniert und damit das derzeit größte Spektrum an Übersetzungen im Angebot.

Zu den kuriosen Neuheiten der kommenden Saison zählt das elektrisch angetriebene Mountainbike-Tandem Samedi 27 X2 der französische Firma Moustache. Das gut 6000 Euro teure Pedelec für zwei Personen kann dank Bosch-Mittelmotor mit doppeltem Bosch PowerPack 500 und damit mit einer Batteriekapazität von 1000 Wh ausgestattet werden.

Ein ebenfalls exotisches Pedelec bringt die Firma My Boo 2017 in den Markt: Bei dem My Volta besteht der Fahrradrahmen weitgehend aus Bambus. Im Bereich des Tretlagers hebt sich jedoch der kompakte Shimano-Mittelmotor Steps E6000 von dem Naturmaterial ab.

Ein 416-Wh-Akku erlaubt Reichweiten von bis zu 120 Kilometer. Kostenpunkt für den Exoten: rund 4000 Euro.

Eine recht widersprüchlich anmutende Pedelec-Neuheit ist das Giant Road-E+. Es handelt sich um ein sogenanntes Fitness-E-Bike im Stil einer Rennmaschine. Eigentlich ist dieses Rad zum Trainieren gedacht.

So wird aus einem Fahrrad ein E-Bike - in 60 Sekunden
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Foto: GeoOrbital

Dem Trainingseffekt konterkariert allerdings der SyncDrive Sport Motor von Yamaha im Zusammenspiel mit der PedalPlus-Sensorik zur Überwachung der optimalen Kraftübertragung. Das Rennrad soll eine sportliche Fahrweise für sehr lange Fahrten ermöglichen. Kostenpunkt: rund 3700 Euro.

(SP-X)
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