Umfrage Radfahren in Deutschland Fahrradfahrer sind attraktiver

Köln · Nicht das Radfahrer eitel wären, aber der Aussehen und die Wirkung spielen wohl durchaus eine Rolle. Mit jedem Fahrrad will man sich nicht zeigen, dafür immer öfter mit Helm.

 Vor allem Männer (37 Prozent) treten inzwischen lieber in die Pedale als aufs Gaspedal.

Vor allem Männer (37 Prozent) treten inzwischen lieber in die Pedale als aufs Gaspedal.

Foto: Term

Deutschland entwickelt sich zunehmend zu einem Land der Radfahrer, und nicht wenige Zeitgenossen ziehen inzwischen das Fahrrad dem Automobil vor. Knapp ein Drittel (31 Prozent) steigt nach einer Umfrage des Radsportversandhauses Rose lieber auf das Rad als hinter das Lenkrad.

Vor allem Männer (37 Prozent) treten inzwischen lieber in die Pedale als aufs Gaspedal. Schließlich macht Radfahren auch attraktiv — wenigstens empfinden dies 22 Prozent der interviewten 1006 Bundesbürger zwischen 16 und 65.

Die Gründe für die hohe Popularität des Fahrrads sehen die Befragten vor allem im Gesundheitseffekt und der Umweltfreundlichkeit der Zweiräder. Lediglich 14 Prozent der Deutschen sind Zweirad-Verweigerer und verzichten grundsätzlich auf den Tritt in die Pedale.

Allerdings ist Radfahren in erster Linie noch immer eine Freizeitbeschäftigung (45 Prozent) - als Sportgerät kommt es nur für zwölf Prozent in Frage. Radfahren macht den Radler möglicherweise attraktiv, doch kommt es dabei entscheidend auf die Art des Fahrrads an. Wer in dieser Wertung punkten will, sollte daher unbedingt auf Fatbikes und Klappräder verzichten und stattdessen ein Mountainbike wählen, um bei immerhin 20 Prozent der Bundesbürger auf Wohlwollen zu stoßen.

Allen Rad fahrenden gemeinsam ist der Wunsch nach mehr Sicherheit auf den Straßen, und dabei haben sie eine genaue Bestenliste: So fordern die meisten von den Straßen getrennte Radwege, stärkere gegenseitige Rücksicht aller Verkehrsteilnehmer sowie durchgängig angelegte Radwege.

Erst an vierter Stelle kommt die allgemeine Helmpflicht. Allerdings hat sich die Zahl der Helmträger in den vergangenen Jahren deutlich auf 38 Prozent verbessert. Bei jedem Sechsten stand vor der Entscheidung für den Helm ein Unfall.

Um die Verkehrssicherheit zu verbessern, müssen die Radfahrer auch an ihrem eigenen Fahrverhalten arbeiten und lernen, die Straßenverkehrsordnung zu respektieren. Denn nach Beobachtungen der Befragten gehören Radler, die beim Abbiegen auf das Handzeichen verzichten, Kopfhörer tragen, durch Fußgängerzonen toben, rote Ampeln missachten oder im Dunkeln ohne Licht unterwegs sind, zum Alltag.

Das Lieblingsrad der Bundesbürger ist noch immer ein klassisches Fahrrad mit Nabenschaltung. An zweiter Stelle folgt das Mountainbike. Doch seit einiger Zeit zeichnet sich eine Neuorientierung ab. Das E-Bike kommt immer weiter nach vorne, und aktuell finden 31 Prozent der Befragten, dass E-Bikes trendy sind.

Fast die Hälfte (42 Prozent) sehen das Rad mit elektrischem Rückenwind als Alternative für das Radfahren im Alter und für immerhin 18 Prozent kommt es sogar als Ersatz für das Auto in Frage. Überraschenderweise würden sich mehr Sportradfahrer als Alltagsradfahrer auf ein E-Bike setzen.

Womit die Bundesbürger hingegen nichts anfangen können, sind Leasingangebote als Finanzierungsinstrument. Stattdessen kauft man lieber sein eigenes Rad. Höchstens Radler zwischen 16 und 34 Jahren fahren auf entsprechende Angebote ab.

Während Carsharing inzwischen erfolgreich genutzt wird, halten sich die Radfahrer bei vergleichbaren Mietangeboten zurück. Gerade sechs Prozent der deutschen Großstadtbewohner nutzen diese Fortbewegungsmöglichkeit mitunter.

(csr)
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