Untersuchung Warum es Radfahrer in Deutschlands Metropolen so schwer haben

Düsseldorf · Wer auf Fahrrad fährt, fördert seine Gesundheit, vermeidet Staus und schont die Umwelt. Doch in Deurschlands Metropolen wird es Radfahrern nicht leicht gemacht. Wo es besonders schlimm ist und wo man mit dem Zweirad wenigstens halbwegs gut durchkommt, zeigt jetzt ein neuer Test.

Test: Deutsche Metropolen sind fahrradunfreundlich
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Test: Deutsche Metropolen sind fahrradunfreundlich

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Das Resultat der ADAC-Untersuchung wirft ein schlechtes Bild auf die untersuchten Städte: Von zwölf Metropolen erreichten München und Stuttgart als beste Städte lediglich die Gesamtnote "durchschnittlich".

Insgesamt liegen die Ergebnisse der mit "durchschnittlich" bewerteten Städte nahe beieinander. Schlusslichter in Sachen Fahrradfreundlichkeit sind Dresden und Dortmund.

Größte Kritikpunkte der Tester waren die Unfallhäufigkeit von Radfahrern, zu schmale Radwege, zu wenige und zu schlecht ausgestattete Abstellplätze sowie mangelnde Serviceangebote wie etwa Fahrrad-Verleihstationen oder Reparaturmöglichkeiten.

Die fahrradfreundlichsten Städte Deutschlands
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Die fahrradfreundlichsten Städte Deutschlands

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Foto: dpa/Tobias Hase

Die Bewertungen "gut" und "sehr gut" wurden im aktuellen Test nicht vergeben, dafür zehn Mal ein "durchschnittlich" sowie zwei Mal ein "unterdurchschnittlich".

Dass Handlungsbedarf besteht, zeigen Zahlen des Statistischen Bundesamts: 354 Fahrradunfälle endeten 2013 tödlich, knapp zwei Drittel davon innerhalb von geschlossenen Ortschaften. Jedes Jahr verunglücken in Deutschland mehr als 65.000 Radfahrer, 2013 schnellte die Unfallzahl sogar auf 71.420 nach oben.

Fatbikes - die mit den fetten Reifen
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Fatbikes - die mit den fetten Reifen

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Foto: dpa, pd-f, Felt

Ein alltägliches Ärgernis für viele Radfahrer sind die im Test festgestellten überfüllten und oft veralteten Abstellmöglichkeiten. Hier ist schnelle Abhilfe erforderlich und machbar.

Um die Zahl der Unfälle mit Radverkehrsbeteiligung senken zu können, sollten die Kommunen zudem in ihren Unfallanalysen neben dem Auto- auch den Radverkehr betrachten. So wie auch umgekehrt gilt, dass bei allen fahrradfreundlichen Maßnahmen die Belange anderer Verkehrsteilnehmer wie Fußgänger, Autos und öffentlicher Nahverkehr berücksichtigt werden müssen.

Fahrradhelme im ADAC-Test 2013
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Fahrradhelme im ADAC-Test 2013

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Auf dem Prüfstand der Tester standen unter anderem die Sicherheit und der Komfort der nach einheitlichem Schema ausgewählten Testrouten, das Unfallgeschehen, die Abstellmöglichkeiten und die Anstrengungen der Städte, den Radverkehr zu fördern.

Ausgewählt wurden Metropolen mit mehr als 500.000 Einwohnern, die bei der Einbindung des zunehmenden Radverkehrs in ihre dicht besiedelten Zentren vor vergleichbaren Problemen stehen: Dies waren Stuttgart, München, Dresden, Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg, Hannover, Köln, Leipzig und Nürnberg.

Externe Prüfer der Planungsgemeinschaft Verkehr Hannover führten im Auftrag des ADAC den Test durch, der auf einer Städtebefragung und einer Vor-Ort-Erhebung basiert.

(csr)
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