Gebrauchtwagen Ford Galaxy - Großraumlimousine nicht ohne Tadel

Berlin · Der Ford Galaxy erreicht zwar nicht die Größe einer ausgewachsenen Galaxie. Aber genügend Platz für die Großfamilie biette der Van allemal. Spätestens mit der zweiten Generation, die Ford in Eigenregie entwickelte und nicht mehr gemeinsam mit Volkswagen, gab es auch Fortschritte bei der Zuverlässigkeit. Ohne Tadel aber ist die Großraumlimousine bei weitem noch nicht.

Der neue Ford Galaxy
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Der neue Ford Galaxy

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Foto: Ford

Die größten Schwachpunkte des großen Ford macht der "Tüv-Report 2015" bei der Lenkung und bei der Beleuchtung aus. So schlagen die Lenkgelenke schnell aus, und insbesondere das Abblendlicht, die Blinker und die Seitenleuchten werden oft beanstandet. Auch die Auspuffanlage sei instabil, monieren die Prüfer. Die Bremsleistung hingegen wird selten beanstandet, hoher Verschleiß an den Bremsscheiben dagegen öfter.

Die Helfer des ADAC bewerten die Zuverlässigkeit des Galaxy als insgesamt befriedigend, was immerhin einen deutlichen Fortschritt gegenüber der ersten Generation bedeutet. Zu den Pannenschwerpunkten zählen entladene Batterien, die bei den Baujahren 2007 bis 2011 häufig auftreten.

Verstopfte Partikelfilter riefen den Pannendienst nur beim Baujahr 2011 oft auf den Plan, eine defekte Ladedruckregelung beim Baujahr 2013. Zwischen 2009 und 2011 gab es bei den Dieseln vermehrt Störungen im Motormanagement.

Im Test: der Ford Galaxy
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Im Test: der Ford Galaxy

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Foto: Hersteller

Im umfangreichen Angebot an Großraumlimousinen von Ford markiert der Galaxy die obere Grenze. Bis zu sieben Personen finden in ihm Platz, wobei die dritte Sitzreihe nur anfangs serienmäßig war, später kostete sie einen Aufpreis.

Ausbauen lassen sich die Sitze indes nicht, was das Kofferraumvolumen einschränkt - allerdings nur im Vergleich zu manchem Konkurrenten. Absolut betrachtet sind deutlich mehr als 2000 Liter bei flachgelegten Sitzen immer noch üppig.

Bei 107 kW/145 PS aus zwei Litern Hubraum startet das Angebot an Ottomotoren für den Galaxy, wer 118 kW/160 PS haben will, kann einen 2,3-Liter-Benziner oder den jüngeren 1,6-Liter-Motor wählen. Die Spitze markiert wieder ein 2,0-Liter-Vierzylinder mit 149 kW/203 PS.

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Der neue Ford Edge

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Foto: dpa

Wichtiger dürften für die meisten Kunden aber die Diesel mit 74 kW/100 PS bis 147 kW/200 PS sein. Letzterer verfügt über 2,2 Liter Hubraum, alle anderen Selbstzünder über 2,0 Liter. Den kleinsten Benziner gibt es auch als Flexifuel-Variante mit Ethanol-Antrieb.

Für den Einstiegsdiesel 1.8 TDCi Ambiente aus dem ersten Baujahr sollten Interessenten etwa 6450 Euro einplanen, wie die Marktbeobachter von Schwacke konstatieren. Der hat dann rund 165.800 Kilometer auf dem Zähler. Der größere, besser ausgestattete 2.0 TDCi Trend von 2008 wird mit 10.850 Euro gelistet (134.600 Kilometer). Zwei Jahre jünger und noch etwas stärker ist der Galaxy 2.0 TDCi in der Ausstattung Ghia, der mit etwa 14.550 Euro gehandelt wird.

Bei den Benzinern geht es laut Schwacke mit rund 8200 Euro für einen Galaxy 2.0 Ambiente von 2006 los (126 800 Kilometer). Ein 1.6 Ecoboost Trend von 2010 steht dagegen noch mit 14.350 Euro in der Liste (78.800 Kilometer). Sportfreunde müssen für den kräftigen Galaxy 2.0 Ecoboost Titanium des Baujahres 2013 sogar noch circa 22.600 Euro anlegen (41.350 Kilometer).

Wer lieber günstiges Ethanol statt Benzin tankt, bekommt einen Galaxy 2.0 Flexifuel Trend von 2011 für rund 14.350 Euro (66.800 Kilometer).

(dpa)
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