Abgas-Skandal Hersteller geben geringere Preisnachlässe auf Dieselautos

Düsseldorf · Die Autohersteller hatten mit großzügigen Preisnachlässen gelockt, um alte Dieselschlucker von den Straßen zu bekommen. Nun steigen die ersten aus den Programmen wieder aus.

 Nur noch jeder dritte Neuwagen in Deutschland hatte im Januar einen Dieselmotor, der Anteil sinkt wegen des Abgasskandals seit Monaten.

Nur noch jeder dritte Neuwagen in Deutschland hatte im Januar einen Dieselmotor, der Anteil sinkt wegen des Abgasskandals seit Monaten.

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Zum Jahresauftakt haben mehrere Autohersteller ihre Eintauschprämien für ältere Dieselautos reduziert oder gestrichen. Nach der regelmäßigen Rabattstudie des CAR-Center der Universität Duisburg-Essen haben gleich sieben Importeure - Fiat, Alfa Romeo, Honda, Hyundai, Kia, Jeep und Peugeot - im Januar ihre entsprechenden Programme beendet. Ford habe seinen mit einer Garantie verbundenen "Umweltbonus" in der Höhe zurückgefahren.

Das allgemeine Rabattniveau sei im Vergleich zum Jahresende deutlich zurückgegangen, teilte Studienleiter Ferdinand Dudenhöffer mit. Es lag aber immer noch deutlich über dem Vorjahresmonat. Es sehe ganz danach aus, dass sich bei den Autobauern eine "gewisse Müdigkeit im Verschrottungsrennen" eingestellt habe. Auch die Eigenzulassungen und die über Internet-Plattformen angebotenen Preisvorteile seien rückläufig.

Gute Verkaufszahlen für deutsche Hersteller im Januar

Nichtsdestotrotz verkauften deutsche Hersteller im Januar deutlich mehr Fahrzeuge als im Vorjahresmonat. Gut 269.000 Wagen wurden neu zugelassen, was einem Plus von etwa zwölf Prozent entspricht, wie der Verband der Automobilindustrie am Freitag in Berlin mitteilte. "Der Jahresstart ist gelungen", sagte Verbandspräsident Matthias Wissmann.

Er geht aber nicht davon aus, dass die Zuwächse so hoch bleiben wie im Januar. Aus dem Inland kamen neun Prozent mehr Aufträge, aus dem Ausland vier Prozent. Nur noch jeder dritte Neuwagen in Deutschland hatte im Januar einen Dieselmotor, der Anteil sinkt wegen des Abgasskandals seit Monaten.

Dudenhöffer hatte bereits früher vor einem "Abwrack-Kater" gewarnt.
Nach Abebben der Rabattwelle werde es schwer werden, weitere Neuwagen zu verkaufen. In einem gesättigten Markt wie Deutschland erzeugten hohe Rabatte keine zusätzliche Nachfrage, sondern allein Vorzieheffekte, die man im Laufe des Jahres spüren werde.

(gaa)
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