Fotos 2012: Tops und Flops des Genfer Salons
Der Genfer Autosalon ist vorbei - höchste Zeit, zurückzublicken. Was war top, wer waren die Flops? Eine streng subjektive Betrachtung.
TOP 1 Porsche Boxster
Keine spektakuläre Neuerscheinung, aber in jeder Hinsicht verbessert: Der Einstiegs-Porsche ist leichter, schneller und insgesamt nochmals attraktiver geworden. Im Gegensatz zum 911 behält der Handschalter sechs Gänge - das ist ideal. Der Boxster ist purer Fahrspaß und genau das, was die Marke braucht.
TOP 2 Audi A3
Wie durchdacht der neue, kompakte Audi ist, erschließt sich erst auf den zweiten Blick. Die lieferbaren Ausstattungen sprengen das Klassenübliche - unter anderem gibt es Voll-LED-Scheinwerfer. Ein typisches Detail ist der zentrale Bildschirm. Den gibt es auch bei der neuen Mercedes-Benz A-Klasse und beim BMW 1er - doch dort ist er voluminös und starr montiert. Beim A3 ist das Bauteil ultraschlank - und fährt elektrisch aus der Instrumententafel heraus.
TOP 3 Opel Ampera und Chevrolet Volt
Der Gesamtsieg des Elektroautos bei der europäischen Wahl zum "Auto des Jahres" dürfte Balsam für die geschundenen Seelen bei GM sein. Denn dort musste zuletzt ein fünfwöchiger Produktionsstopp angekündigt werden. Wenn die illustre Jury den Puls an der Kundschaft hat, werden die Europäer das Ruder für den Volt noch einmal herumreißen.
TOP 4 Bentley EXP 9F
Der gut 600 PS starke SUV ist eine logische Ergänzung nicht nur des Bentley-Modellprogramms, sondern er eröffnet ein neues Marktsegment. Platzangebot, Leistung und Ausstattung passen perfekt - lediglich das Design benötigt noch konzentrierte Aufmerksamkeit. Diese Frontpartie im Stil eines Stutz Blackhawk kann nicht das letzte Wort sein.
TOP 5 Pininfarina Cambiano
Trotz der etwas zu glatten und uninspirierten Form gefällt uns der Cambiano - er verfügt über ein phantastisches Interieur und eine Turbine, die für das Aufladen der Akkus zuständig ist. Doch gerade die Turbine dürfte nicht in die Serie gelangen, wenn der Cambiano dereinst als Maserati Quattroporte VI von den Bändern rollt.
Und hier haben wir eine Aufstellung der Genfer Flops.
FLOP 1 Grüner Pavillon
Nachdem die Elektromobilität nicht so richtig abhebt und die Kundschaft inzwischen etwas langweilt, haben die Veranstalter das Thema auch dieses Jahr kurzerhand ausgelagert. Am „Grünen Pavillon" kann man getrost vorbeispazieren, es sei denn, man interessiert sich für die Bastelarbeiten einer Parallelwelt aus Träumen und Subventionen.
FLOP 2 Range Rover Evoque Cabrio
Der Triumph TR7 war nur als offenes Fahrzeug erträglich, beim Evoque ist es andersherum. Ohne Dach wirkt der mit seiner Grundkarosserie so futuristische Crossover gedrungen und plump. Mit dieser Studie haben die Briten ihre eigene Design-Ikone kräftig ramponiert.
FLOP 3 Lotus
Wieder einmal keine neue Baureihe von Lotus - angekündigt sind seit zwei Jahren stolze sechs davon. Stattdessen bescheidene Arbeit an der aktuellen Modellpalette. Und die ist deutlich niedriger positioniert, als es den hochfliegenden Plänen von Firmenchef Dany Bahar entspricht.
FLOP 4 Mini Clubvan Concept
Einfacher geht's nicht: Bei dieser Studie hat Mini die hinteren Seitenfenster nicht etwa durch Blech ersetzt, sondern lediglich beklebt - und die Rückbank herausgenommen. Fertig ist der "Clubvan" - laut Mini genau das richtige für Modedesigner, Kunstgaleristen, Profi-Fotografen und Versorger für die Edelgastronomie. Eine überschaubare Zielgruppe.
FLOP 5 Ital Design Brivido
Die italienische Sportwagen-Studie findet ein gutes Maß aus Eleganz und Aggressivität, besitzt aber keineswegs das Zeug zur Ikone. Vor allem wird aus ihr nicht plausibel, warum der Volkswagen-Konzern Ital Design überhaupt gekauft hat.