Die Geschichte des Geschwindigkeitsmessers 110 Jahre Tacho - Das Tempo im Blick

Schwalbach am Taunus · Das vielleicht wichtigste Instrument im Fahrzeug feiert Geburtstag. Vor 110 Jahren wurde der Wirbelstromtacho in Berlin patentiert und legte damit den Grundstein für eine (überlebens-)wichtige Fahrerinformation. Die Erfindung des Ingenieurs Otto Schulze veränderte die automobile Messwelt und informiert den Fahrer heute über viel mehr als nur über die aktuelle Geschwindigkeit.

Das Tempo im Blick- 110 Jahre Tacho
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Die Ära des Tachometers begann erst einige Jahre nach Erfindung des Autos. Die Fahrzeuge wurden immer schneller, so dass die natürlichen Sinne des Menschen zur Einschätzung des Tempos nicht mehr ausreichten. Wir registrieren zwar die Beschleunigung und Bewegung, ein konstantes Tempo können Menschen allerdings nicht gut einschätzen.

Innerhalb der 110-jährigen Entwicklung des Tachos hat die Technik große Fortschritte gemacht. Das mechanische Prinzip wurde mittlerweile fast komplett von der Elektronik verdrängt. Erstmals gab es 1986 volldigitalisierte LCD-Anzeigen im Golf II GTI. Trotzdem sehen immer noch viele Autofahrer eine Nadel auf der Skala, wenn sie ins Cockpit blicken. Diese Anzeige hat jedoch ergonomische Gründe: runde Instrumente mit Nadel sind intuitiv ablesbar und benötigen wenig Konzentration von Seiten des Fahrers.

Tacho als Herzstück des Autos

Auch die Anordnung der Instrumente hat sich verändert. Früher befanden sich die wichtigsten Anzeigen im direkten Sichtfeld des Fahrers. Tacho, Drehzahlmesser, Tankanzeige und Warnleuchten wurden hinter dem Lenkrad zusammengefasst, um den Fahrer beim Blick nicht allzu lange vom Verkehrsgeschehen abzulenken. Radio, Innenraumtemperatur oder Navigation gehörten zum Bereich des Infotainments und befanden sich in der Mittelkonsole.

Durch den zunehmenden Informationsbedarf, entwickelte sich der Tacho zum Herzstück moderner Fahrerinformationssysteme. Vor allem in Fahrzeugen der Mittel- und Oberklasse befinden sich im Blickfeld des Fahrers komplexe Informationszentralen mit Instrumenten, Anzeigen sowie Kontrollleuchten in großflächigen Bildschirmen für Navigation und Kommunikation.

Mittlerweile gibt es farbige Head-up-Displays, wie zum Beispiel bei BMW. Sie zeigen die Geschwindigkeit, Navigationshinweise oder andere Fahrzeuginformationen direkt auf die Frontscheibe im Blickfeld des Fahrers an. Auch künftig werden laut dem Automobilzulieferer Continental die komplexeren Inhalte in immer einfacheren und übersichtlicheren Anzeigen dargestellt.

(anch/rm)
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