Neue Umfrage zum Biokraftstoff 85 Prozent lehnen E10 kategorisch ab

Berlin (RPO). Deutschlands Autofahrer meiden offenbar weiterhin den heftig umstrittenen Biosprit E10. Etwa 85 Prozent lehnten den Kraftstoff einer neuen Umfrage zufolge kategorisch ab. Vor allem würden Zweifel an dessen angeblichen ökologischen Vorteilen geäußert. Esso will E10 nun billiger anbieten.

Das sagen die Düsseldorfer zu E10
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Dies berichtete der "Spiegel" am Samstag vorab unter Berufung auf eine Untersuchung des Automobilclubs ADAC. 40 Prozent der Autofahrer gaben demnach an, nicht vom Nutzen für die Umwelt überzeugt zu sein.

Für etwa 36 Prozent stehe die Sorge im Vordergrund, das eigene Auto könne Schaden nehmen. Knapp 10 Prozent glaubten, der Verbrauch des Fahrzeugs werde durch E10 unnötigerweise steigen.

Der ADAC bemängelt dem Magazin zufolge, dass "sowohl die Hersteller als auch die Ölkonzerne es versäumt haben, den Autofahrer umfassend auf den neuen Sprit vorzubereiten".

Der Mineralölkonzern Esso senkt unterdessen an einigen Tankstellen testweise die Preise für E10, weil viele Kunden den Biosprit nicht tanken wollen. Esso-Sprecherin Gabriele Radke sagte der "Bild"-Zeitung: "Wir haben uns auf dem Benzingipfel zwar verpflichtet, alles zu tun, um die Akzeptanz für E10 zu steigern, aber leider hatten wir mit unserer Aufklärungsarbeit keinen Erfolg. Jetzt senken wir an manchen Tankstellen testweise die Preise für E10."

Der Auto Club Europa (ACE) ist über das Vorgehen verärgert: "Tankkunden werden als Testobjekte missbraucht. Man will sehen, wo ihre Schmerzgrenze liegt. Diese Methode ist sittenwidrig", sagte ACE-Sprecher Rainer Hillgärtner der "Bild"-Zeitung.

Vor knapp zwei Wochen hatten sich Bundesregierung, Wirtschaft und Verbände beim sogenannten Benzingipfel darauf verständigt, die Verbraucher besser über den neuen Kraftstoff zu informieren und gemeinsam E10 an den Zapfsäulen durchzusetzen.

(apd/csi)
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