Autogas: Preisvorteil wichtiger als Umweltschutz LPG die klare Nummer eins unter den alternativen Antrieben

Bochum · Autofahren wird immer teurer. Der Auto Club Europa (ACE) hat errechnet, dass in den vergangenen fünf Jahren die Unterhaltskosten für einen PKW um mehr als zehn Prozent gestiegen sind – und damit stärker als die allgemeinen Lebenshaltungskosten. Eine Möglichkeit, um effektiv auf die Kostenbremse zu treten, bietet der Umstieg auf alternative Antriebe. Die klare Nummer eins in diesem Segment in Deutschland ist Autogas.

 Autogas-Fahrer haben mehr den eigenen Geldbeutel als die Umwelt im Blick.

Autogas-Fahrer haben mehr den eigenen Geldbeutel als die Umwelt im Blick.

Foto: Aral

Autofahren wird immer teurer. Der Auto Club Europa (ACE) hat errechnet, dass in den vergangenen fünf Jahren die Unterhaltskosten für einen PKW um mehr als zehn Prozent gestiegen sind — und damit stärker als die allgemeinen Lebenshaltungskosten. Eine Möglichkeit, um effektiv auf die Kostenbremse zu treten, bietet der Umstieg auf alternative Antriebe. Die klare Nummer eins in diesem Segment in Deutschland ist Autogas.

LPG (Liquefied Petroleum Gas) punktet auch durch eine bessere Umweltbilanz. Eine Online-Befragung im Auftrag von Aral unter rund 700 Kunden mit Autogasfahrzeug zeigt jedoch, dass das grüne Gewissen eine geringe Rolle spielt. Das zentrale Entscheidungskriterium ist der Kraftstoffpreis.

Die wichtigsten Infos zu Autogas im Überblick:

Kraftstoffpreis: Die Kosten für die Umrüstung auf Autogas in Höhe von bis zu 2.700 Euro pro Pkw rentieren sich durch die niedrigeren Kraftstoffpreise und genau das erwarten die Autogasfahrer in erster Linie. Bei der aktuellen Online-Befragung sagen 93 Prozent der Teilnehmer, dass der Kraftstoffpreis entscheidend ist.

Derzeit kostet ein Liter Autogas rund 72 Cent, Benzin ist mehr als doppelt so teuer. Der Preisunterschied kommt in erster Linie durch die steuerliche Begünstigung von Autogas zustande, die in Deutschland noch bis mindestens Ende 2018 erhalten bleibt. Der Preisvorteil macht auch den Mehrverbrauch von 15 bis 20 Prozent wett, der durch die geringere Energiedichte von Autogas entsteht.

Umweltschutz: Die Nutzung von LPG senkt den CO2-Ausstoß im Vergleich zu einem Benziner um bis zu 15 Prozent und der Anteil unverbrannter Kohlenwasserstoffe und Kohlenmonoxid halbieren sich. Feinstaub oder Ruß treten praktisch kaum mehr auf.

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Dennoch ist die Umweltbilanz von geringem Belang, denn nur 23 Prozent der Autogasfahrer berücksichtigen den Umweltschutz als Entscheidungshilfe beim Kauf eines Autos.

Qualität: Autogas ist nicht immer gleich Autogas. Letztendlich entscheidet die Zusammensetzung über die Reichweite. Autogas besteht idealerweise aus einem Gemisch aus den Gasen Butan und Propan. Im Sommer sollte der Butan-Anteil bei 60 Prozent liegen, doch manche Tankstellen erhöhen stattdessen den Anteil des günstigeren Propans.

Das geht zu Lasten der Reichweite. Sie kann bis zu zehn Prozent abnehmen. Diese Erfahrung haben viele Autogasfahrer schon selbst gemacht, denn in der Befragung berichten 37 Prozent von unterschiedlichen Qualitäten, die im Alltagsbetrieb aufgefallen sind. In erster Linie drückt sich dieses Qualitätsmanko durch eine geringere Reichweite aus (62 Prozent).

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Tankstellennetz: 6700 Tankstellen versprechen eine flächendeckende Versorgung mit LPG in Deutschland. Deutschland liegt im europäischen Vergleich auf Rang zwei hinter der Türkei. Hoch im Kurs steht der alternative Kraftstoff auch in Polen oder Italien.

Insgesamt 40.000 Tankstellen in Europa bieten Autogas an, so dass die Versorgung auch in den meisten Urlaubsländern kein Problem ist. Eng wird es allenfalls in der Schweiz oder auch in Skandinavien.

(csr)
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